Großbreitenbach - An der Pinnwand in der Rezeption des Intercampingplatzes Großbreitenbach hängen zahlreiche Ansichtskarten mit Dankesgrüßen. Davor breitet sich ein naturverwöhntes Areal aus. Ein paar Vögel zwitschern sachte aus den sich färbenden Bäumen. Dazwischen ducken sich kleine, braune Holzhäuschen. Hier und dort steht ein Auto davor, doch angesichts des frischen, nieseligen Wetters bleibt das Gebiet an diesem Nachmittag menschenleer.
Nur von einem Betrieb dringen gelegentlich scheppernde Geräusche herüber. "Bei der Abreise hinterlässt beinahe jeder zweite ein kleines Präsent als Dankeschön vorzugsweise an meine Frau an der Rezeption oder die Reinigungsfachkraft. Und wenn Gäste in einem halben Jahr oder der nächsten Saison wiederkommen, ist das ja wohl eine Bestätigung, dass wir alles richtig gemacht haben und der Campingplatz keinesfalls ´am Boden` ist", sagt Volker Grey, Pächter des städtischen Campingplatzes hinter Großbreitenbachs Schwimmbad, der damit Darstellungen auf einem Politikertreffen in Großbreitenbach ausräumen möchte, nachdem ihn zahlreiche Großbreitenbacher darauf angesprochen hätten.
Die Negativbeschreibung fiel von Fuchsbaubetreiber Manfred Koch, der sich vergangene Woche mit Wirtschaftsstaatssekretär Georg Maier (SPD), den Landtagsabgeordneten Andreas Bühl (CDU) und Eleonore Mühlbauer (SPD) sowie VG-Chef Andreas Beyersdorf und weiteren Beteiligten traf, um eine - aus seiner Sicht - kommunale Behinderung bei der Errichtung eines Ferienhausparks, den er gerne auf dem Gelände des Campingplatzes errichten würde, anzusprechen.
Einige Äußerungen dieses Treffens entpuppen sich nun im Nachgang gleich als doppelt ungeschickt, denn Koch verärgerte zunächst den nicht dazu eingeladenen Bürgermeister Hans-Jürgen Beier, der Kochs Darstellung inzwischen seinerseits widersprach, der sich aber auch selbst in Richtung Campingplatz äußerte, was dort sensibel verfolgt wird und zeigt, wie blank die Nerven aller Beteiligten liegen.
Beier sagte, der Stadtrat wolle nicht etwas Neues gegenüber dem Campingplatz gebaut haben, wenn dafür dann dort "aber 15 alte Bungalows leer stehen". Der Stadtchef meinte dies womöglich vorsorglich, um keine Konkurrenzsituation mit vielleicht dann einem wirtschaftlichen Verlierer heraufzubeschwören, beim Campingplatzbetreiber aber kamen ´15 alte Bungalows, die leer stehen´ als ebenfalls missliche Beschreibung an.
Ilmenau Pächter: Intercampingplatz ist weder leer, noch am Boden
Von Thomas Klämt 21.10.2016 - 00:00 Uhr