Ilmenau - Ein Schwalbenhaus hoch auf einem Mast ziert seit Montag die Hinterfront des Neubaublocks mit den Nummern 32 bis 36 der Ilmenauer Heinrich-Hertz-Straße. "Das Schwalbenhaus sieht aber wirklich schön aus, auch von oben, von der 6. Etage, wo ich wohne", freute sich Anwohner Horst Illardt. Der sanierte Block, dessen Dach schon eine Photovoltaik-Anlage ziert, ist jetzt noch um eine Attraktion reicher geworden. "Das Vogelschutzhaus war eine Auflage der unteren Naturschutzbehörde bei der Sanierung des Blocks und seiner Umgebung", erklärte Gabie Esefeld, die als zuständige Architektin für die Planung der Außenanlagen verantwortlich war. "Auf der Suche nach Möglichkeiten als Ausgleichmaßnahmen für Schwalben, die früher hier am Haus genistet haben, bin ich schnell auf die Firma "Schwalbenschutz" von Oliver Wegener gestoßen, der solche speziellen Häuser anbietet." Damit hat die Architektin einen guten Griff getan, denn Wegener hat, wie er erzählte, bereits vor zwanzig Jahren das erste Schwalbenhaus gebaut. "Die ursprüngliche Idee stammt vom Naturschutzbund, dessen Mitglied ich in meinem Heimatort Wettenberg bin", erzählt der studierte Agrarwissenschaftler, der sich inzwischen auch zum Schwalbenschutzexperten entwickelt hat. "Damals wurde ich von der Stadt gefragt, ob ich nicht einen Flyer zu Schwalben und Schwalbenschutz machen konnte; konnte ich natürlich. Dann wurde ich gefragt, ob ich nicht mehr über Schwalbenhäuser wüsste und wer so etwas anfertigt. Da habe ich mir gesagt: Das machst Du jetzt einfach selber." Seitdem hat Wegener über 100 verschiedene Schwalbenhäuser in ganz Deutschland, so in Suhl und in Arnstadt, aber auch in der Schweiz und in Frankreich aufgestellt, sagt er.
Ilmenau Neue Heimat für Schwalben
Von Gerd Dolge 06.10.2010 - 00:00 Uhr