Altenfeld - Auf Landgemeinde als Verwaltungsform nach der Gebietsreform hatte sich die Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach (VG) bereits vor Monaten festgelegt. Das setzt für das Jahr 2035 eine Mindesteinwohnerzahl von 6 000 voraus, was aus eigenen sechs Orten mit dann lediglich noch 3 584 Bewohnern nicht zu erreichen ist. In Altenfeld hat Gastrednerin Anna Grimm dem Gemeinderat am Dienstagabend Fusionsvarianten der VG durchgespielt und die anstehende Gebietsreform erläutert. Diese Arbeit hat die Tochter des Altenfelder Orts-Chefs im Rahmen ihres Studiums Public Management erstellt.
Ihr Fazit anhand vierer Rechenmodelle: Die bisherige VG allein reicht nicht aus, gleiches gilt für das alleinige Hinzukommen von aus der VG Langer Berg herausgelösten Neustadt und Herschdorf oder selbst bei zusätzlichem Hinzuziehen potenzieller kreisfremder Interessenten wie Katzhütte und Goldisthal, wobei die Verfehlung da nur bei wenigen Hundert Einwohnern läge. Praktikabelste Variante wäre daher der Zusammenschluss mit der kompletten VG Langer Berg, wofür über 8 000 Einwohner für das Jahr 2035 prognostiziert würden. Doch angesichts aktueller Entwicklungen und Aussagen in Gehren, das sich Richtung Ilmenau orientiert, würde dies schwer, fehlten doch beim Ausscheiden Gehrens aus der VG Langer Berg über 3 000 Einwohner. Die Notwendigkeit der Gebietsreform stellte Anna Grimm trotz der schwierigen Verhandlungsposition der südlichsten VG des Ilm-Kreises nicht in Frage. Vor allem für finanziell schwache Kommunen sei die Reform ein Vorteil, insgesamt seien stärkere Strukturen und eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit dieser neuen Verwaltungsgebilde zu erwarten. Allerdings gebe es auch viele Veränderungen, wie Vereinheitlichung der Steuersätze in allen angeschlossenen Orten der Landgemeinde, Anpassung gedoppelter Straßennamen, gleiche Verwaltungsregeln und mehr.
Ilmenau Gebietsreform: Altenfeld legt Richtung und heilige Kühe fest
Redaktion 28.07.2016 - 00:00 Uhr