Eine Stiftung für humanistische Bildung
Engagiert für altsprachlichen Unterricht und humanistische Bildung in Bayern ist auch die Elisabeth-J.-Saal-Stiftung mit Sitz in München. "Wir führen Veranstaltungen und Wettbewerbe zu humanistischer Bildung durch, fördern Publikationen, Filme und Druckerzeugnisse, die zum Thema passen, sowie auch P-Seminare an Schulen", sagt Michaela Weigl. Sie unterrichtet Latein und Griechisch am Münchner Maximiliansgymnasium und ist Vorsitzende der Elisabeth-J.-Saal-Stiftung.
Deren "Flaggschiff" sei der Landeswettbewerb Alte Sprachen, an dem pro Jahr rund 900 Schülerinnen und Schüler der 12. beziehungsweise 13. Jahrgangsstufe teilnehmen. Der Wettbewerb erstreckt sich über zwei Schuljahre. Die erste Runde bildet eine Übersetzungsklausur. Wer zu den 50 Besten gehört, darf im zweiten Durchgang zu einer Textinterpretation antreten.
Kolloquium im Kultusministerium
In der dritten Runde werden die zehn besten Bewerberinnen und Bewerber zu einem Kolloquium ins Kultusministerium geladen. 2023 und 2024 haben es die damaligen Abiturienten Johanna Scharbert und Philipp Förster in die Endrunde geschafft. Johanna Scharbert gehörte zu den drei Landessiegern, denen als Hauptpreis ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes winkt.
"Wir sind überzeugte Lateiner und Griechen", beschreibt Michaela Weigl die Motivation der Elisabeth-J.-Saal-Stiftung. "Die Vermittlung der Inhalte der klassischen Texte führt nicht nur ein in die Grundlagen der europäischen Kultur. Sie ist insbesondere wertvoll für die Entwicklung der Persönlichkeit, eines eigenständigen Denkens und Handelns." Die Lehrinhalte seien bis heute aktuell. Staatsphilosophische Themen habe beispielsweise Cicero in einer Klarheit behandelt, wie man es heute nicht besser könnte.