Das Gasthaus „Hubertus“ liegt direkt auf dem Kammweg des Rennsteigs in Neustadt. Für André Leipold ist klar: Wer hier einkehrt, will meist etwas Schnelles. Wer hier übernachtet, bleibt nicht lange. Er hat sich darauf eingestellt und auf die zunehmenden Reservierungen für Feierlichkeiten. Gab es in Neustadt einmal zwölf Gastronomiebetriebe, so gibt es heute außer dem „Hubertus“ nur noch das Hotel „Zum Kammweg“. Hier bündelt sich das Geschäft des Gastgewerbes. Dennoch: „Ernst ist die Lage schon“, sagt André Leipold, als sich am Montag CDU-Landespolitiker Andreas Bühl und Landgemeindebürgermeister Peter Grimm nach der Situation in der Gastronomie erkundigten. Es sei die angeschlagene Gesundheit und das fehlende Personal, das zu schaffen mache. Bis vor zehn, 15 Jahren konnte er mit jungen Leuten arbeiten, die sich etwas dazuverdienen wollten. Heute seien die Wochenenden für die Jugend tabu. Sie wollen Freizeit und meist bekommen sie von Eltern und Großeltern, was sie brauchen, ohne selber Leistung zu bringen. Auch eine Ausbildung im Gastronomiegewerbe sei wenig attraktiv. Die Berufsschulen wurden reduziert, die Arbeitszeiten passen nicht zum Freizeitverhalten der Jugend.