Dazu zählte auch Norbert Stern, ein blinder Münchener Schriftsteller, von dessen Schicksal Wolfgang Benz explizit berichtete. Er war stets auf die Hilfe anderer Insassen angewiesen und doch gelang es ihm nicht nur zu überleben, sondern auch über die grausame Zeit Tagebuch zu führen – auf über 1000 Seiten. Leider vergaß seine Tochter das Manuskript in einem Gasthaus in Bozen, wo es auf Nimmerwiedersehen verschwand.
Auch Jörg Kaps ist es wichtig, die Erinnerung lebendig zu halten. Bei mehreren Besuchen in der Gedenkstätte Theresienstadt erforschte er das Schicksal der deportierten Arnstädter. Minna und Max Ledermann zum Beispiel starben dort. Recha Stern hingegen nahm das Angebot an, einen Zug zu besteigen. Im Gegensatz zu vielen anderen führte dieser tatsächlich in die Schweizer Freiheit und nicht ins Konzentrationslager.
An all diese Schicksale soll künftig die Gedenktafel im Kolumbarium von Theresienstadt erinnern. Schon einige Städte haben diese Möglichkeit genutzt. Für die Gestaltung konnte Jörg Kaps Goldschmied Stefan Todorov gewinnen. Finanziert werden soll sie über Spenden.
„Meine Vorstellung ist es, dass wir zur Anbringung mit einer Bürgerdelegation nach Theresienstadt fahren, die so bunt ist wie Arnstadt selbst“, sagte Jörg Kaps. Er könne sich auch gut vorstellen, dass Musikschüler aus Arnstadt und der tschechischen Partnerstadt Dubi für die musikalische Umrahmung sorgen.
Zur Finanzierung der Gedenktafel hat die Stadt bei der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau ein Spendenkonto eingerichtet unter IBAN: DE59 8405 1010 1830 0002 64 Verwendungszweck: „Gedenktafel Theresienstadt“.