In der Schule beeindruckte sie der Lehrer Willy Matthäi, den Steinachern als „Fünf-Minuten-Maler“ bekannt. Auch Lieselotte selbst malt recht flott, und zwar ganz unterschiedliche Themen, vom Schmetterling oder Händen über Gesichter und Blumen bis hin zum Blick aus dem Fenster aufs Steinacher Schloss oder zu Motiven von Kreta, wo sie oft ihren Urlaub verbrachte. „Aber ohne Eingebung geht nichts“, betont sie. Ihr Lieblingsmaler ist Caspar David Friedrich, der Romantiker, aber ein wirkliches Vorbild hat sie nicht. Sie malt, was ihr gerade in den Sinn kommt, und freut sich, dass sie dabei einfach abschalten kann. Den Malzirkel, in den sie Matthäi schicken wollte, hat sie übrigens nicht besucht. Wenn sie eine Inspiration hat, geht sie schnurstracks zur Staffelei, nimmt ihre Farbtuben und legt los. Aber sie schaut sich auch gerne Gemälde genau an, denn „man kann ja noch so viel lernen“.
Loreen Jacobi ist froh, dass sich die Künstler gewissermaßen von selbst gefunden haben. Ihre Bilder haben sie schon vor Tagen in den Ausstellungsräumen platziert. Die Vernissage beginnt am Freitag, 2. August, 17 Uhr auf dem Schlosshof. „Ich werde mich um die musikalische Umrahmung kümmern“, hat Allroundtalent Wolfgang Queck versprochen.
Nach dem offiziellen Teil kann dann jeder im Obergeschoss die neue Ausstellung in Augenschein nehmen und gerne auch mit den Künstlern selbst ins Gespräch kommen. An diesem Tag ist der Eintritt übrigens frei. Anschließend kann zu den Öffnungszeiten des Deutschen Schiefermuseums, also immer Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr, gegen Zahlung des üblichen Eintrittspreises fürs Museum nicht nur dieses, sondern auch die Sonderausstellung besucht werden, und zwar bis 2. November.
Jacobi und die Künstler hoffen auf reges Interesse. Und vielleicht, so die Tourismusfrau, kann man aus der Idee, die Werke von Hobbykünstlern zu präsentieren, ja sogar eine richtige Tradition werden lassen, denn in Steinach gibt es vermutlich noch viel mehr Menschen, die in ihrer Freizeit einem kreativen Hobby nachgehen und die ihre kleinen oder großen Kunstwerke auch gerne einmal in der Öffentlichkeit vorstellen würden. Anfragen schadet jedenfalls nicht...