Historische Fahrzeuge Motorentreffen: Das Geschäft brummt

Annett Recknagel

Aus dem Schleppertreffen in Laudenbach ist ein Motorentreffen geworden. Dass der Dorfverein damit richtig lag, bewies die Resonanz. Die Veranstaltung war ein Renner.

 
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Leonard kletterte auf den Schlepper und rückte freiwillig gleich rüber. Den Fahrersitz ließ er seinem Bruder Bruno frei. Und der griff sofort an den Lenker. Einmal auf einem Trecker sitzen – das klappte am Sonntag auf dem Dorfplatz in Laudenbach.

Auch die fünfjährige Anni strahlte, als sie da oben saß. Erwin nahm auf dem Spielzeugmodell Platz. Aber das machte ihm nichts aus. Gleich daneben nämlich stand der Große – ein DFU 451, Baujahr 1984, der zum Holzrücken verwendet wird. Deshalb auch die vielen Ketten. Derweil machte es sich Artur Förster auf einer Bank vor seinem Deutz, Baujahr 1938, bequem. Der steht zum Schleppertreffen immer hier auf dem Dorfplatz, war zu erfahren. Und in diesem Jahr auch. Wobei das Schleppertreffen jetzt Motorentreffen heißt. „Hier kann alles kommen, was Räder hat“, erklärte Michael Storch als Vorsitzender des Dorfvereins Laudenbach. In diesem Jahr hatte eine Neuwahl des Vorstandes stattgefunden. Gemeinsam mit Marius Brenn übernahm Michael Storch die Vereinsleitung. Als erstes beschloss man, das Schleppertreffen wieder zu beleben und zwar als Motorentreffen. Oldtimer und Youngtimer gemeinsam zu zeugen, war das Anliegen. Im Laufe der Zeit seien es immer weniger Schlepper geworden, die den Weg nach Laudenbach gefunden hätten. Dann kam Corona und mit dem Virus die Zwangspause. Jetzt wollte man unbedingt etwas ändern. Und so öffnete man das Treffen für historische und moderne Fahrzeuge. Und lag damit genau richtig.

Schon um die Mittagszeit waren um die 70 Fahrzeuge auf dem Dorfplatz vorgefahren. „Das freut uns sehr – es gab keine Anmeldungen. Für uns war es eher ein Schuss ins Blaue, wir haben nur ganz grob kalkuliert“, sagte Storch. Zurückgreifen konnte er auf eine große Helferschar. Schließlich wollten die Gäste versorgt werden. Zum eigenen Zelt kam das der freiwilligen Feuerwehr aus Brotterode. Ein jeder bekam bequem einen Platz. Man unterhielt sich, fand ausreichend Gelegenheit, die historischen Fahrzeuge zu betrachten. Und es gab schon etliche Hingucker. Frank Wöhner war aus Meiningen mit seinem Marmon 78, Baujahr 1928 gekommen. Gern kutschiert er darin Frisch Vermählte. „Da hinten ist für die Herrschaften Platz ohne Ende“, meinte er. Auch der Trusetaler Thomas Liebetrau war mit seinem „Schlitten“, einem Vauxhall , Baujahr 1927 vor Ort. Übrigens gab es rechts eine klassische Seite mit Schleppern.

Dort stand auch der Deutz von Artur Förster. Damit bewirtschaftete er einst acht Hektar landwirtschaftliche Fläche. Gegenüber der historischen Fahrzeuge standen die etwas moderneren. Auch Zweiräder waren ausreichend vertreten. Am Nachmittag gab es eine Rundfahrt durch den Ort. „Das Treffen wollen wir auf alle Fälle beibehalten“, sagte Storch. Ob man es im kommenden Jahr wieder als Motorentreffen oder als Sommerfest des Dorfvereins durchführen werde, stehe noch nicht fest. Erhalten aber bliebe es. Der Dorfverein Laudenbach setzt sich derzeit aus 20 Mitgliedern zusammen. Neue seien jederzeit willkommen.

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