Äthiopien hat zuletzt versucht, eine UN-Untersuchung der Gräueltaten zu verhindern, und einen eigenen Prozess der Übergangsjustiz eingeleitet, der nach Ansicht von Menschenrechtsexperten nicht ausreicht. Die UN-Untersuchung hat festgestellt, dass alle Seiten Übergriffe begangen haben, von denen einige als Kriegsverbrechen einzustufen sind.
Menschenrechtsexperten sehen weiter Risiken
Die Hilfszusage der EU an Äthiopien kam einen Tag, bevor die Frist für die Verlängerung des Mandats der Untersuchung durch den UN-Menschenrechtsrat in Genf abläuft. Heute warnten die UN-Experten, dass weitere unabhängige Ermittlungen zu der "katastrophalen Menschenrechtssituation" in Äthiopien notwendig seien, da das "überwältigende Risiko künftiger Gräueltaten" bestehe.
In einem Bericht der UN-Untersuchungsmission vom vergangenen Monat wurde auf "schwere und anhaltende" Gräueltaten in Tigray hingewiesen und das Engagement der äthiopischen Behörden für eine echte Rechenschaftspflicht in Frage gestellt.
Vergangene Woche forderte Human Rights Watch, die EU solle beim UN-Menschenrechtsrat eine Resolution einreichen, in der die Fortsetzung der Untersuchungen zu den Gräueltaten gefordert wird. "Wenn sie dies nicht täte, würde sie ihre eigenen Verpflichtungen verleugnen", so die Menschenrechtsorganisation.