Wer von der Werraseite auf das Stadttheater Hildburghausen blickt, der sieht die vielverheißende Glasfassade. Eine laufende Leuchtschrift weist dort auf die kommenden Veranstaltungen hin. Davon gibt es für den Geschmack von Kulturfreunden wie Reinhard Haschlar, dem Chef der Amateurbühne Hildburghausen, viel zu wenig, vor allem Schauspiel. „Schade, dass hier am Theater eigentlich kaum noch Theater stattfindet“, sagt Haschlar. Er wünscht sich – nicht nur vor dem Hintergrund mehrerer Jubiläen – ein Stadttheater, das erblüht. Stattdessen präsentiert sich die Kultureinrichtung mit ihrem Programm für ihn nicht derart strahlend wie die Glasfassade, wenn die Sonne darauf fällt, sondern mitunter eher wie die provisorisch geschlossene Westfassade, an der eine verschlissene Plane hängt. Dort sehen Stadtverwaltung und Stadtrat ebenso dringenden Handlungsbedarf wie am nur mit Schotter befestigten Vorplatz. Der Stadtrat hat deshalb im April beschlossen, die Westfassade und das Theaterumfeld neu zu planen, ohne bereits konkret zu werden. Gleichzeitig hat das Gremium aber den zwischenzeitlich mit circa drei Millionen Euro bezifferten dritten Bauabschnitt des Theaters, einen Anbau mit einem multifunktional nutzbaren Saal, der seit der Sanierung und der Wiedereröffnung im Jahr 2008 nur in der Planung existiert, ad acta gelegt.