Die Planungen zu den Veranstaltungen gegen die Rechtsrock-Konzerte sind in vollem Gange und reiften auch während der Einwohnerversammlung weiter, während vor der Turnhalle neun Neonazis mit Tommy Frenck und Angela Schaller an der Spitze eine angemeldete Mahnwache abhielten. Die Polizei war mit Hunden vor Ort - aus Sicherheitsgründen, falls die Lage eskalieren sollte.
Das passierte nicht und in der Sporthalle protestierten die Rechtsrock-Gegner weiter. "Froh sein können wir nicht, dass die erste Veranstaltung in Gera stattfindet", sagte Hubert Böse und erklärte unter tosendem Beifall: "Egal, ob Gera, Hildburghausen oder sonst wo, schlimm ist, dass sie überhaupt stattfindet. Wir wollen solche Veranstaltungen nicht unwidersprochen hinnehmen." Deshalb verkündigte er: "Wir werden in Themar etwas auf die Beine stellen, wovon man landauf, landab reden wird." Tilo Kummer merkte zu den Rechtsextremen an: "Es ist wichtig, dass es ihnen so unangenehm wie möglich gemacht wird, damit sie keine Lust haben wiederzukommen."
Die Stadt will zusammen mit der Kirche und mehreren Bündnissen gegen Rechtsextremismus Gesicht zeigen unter dem Motto "Themar ist bunt". Geplant sind ein Marktfest und Protestkundgebungen an fünf verschiedenen Orten der Stadt am 15. Juli. Einen Tag zuvor sollen Plakate und Banner mit Aufschriften gegen Rechtsextremismus und für Toleranz in im Stadtgebiet aufgehängt werden. Am 1. Juli wird neben einem Friedensgebet unter anderem die Plakat-Mal-Aktion "Unsere Stadt hat Nazis satt" mit Begleitung der Band "3st ich Kite" aus Eisfeld stattfinden. Für den 29. Juni ist ebenfalls eine Protestkundgebung geplant. "Auch wenn die Rechtsrock-Konzerte nicht stattfinden", sagte Hubert Böse voller Hoffnung, dass der Kelch vielleicht doch an Themar vorüber gehen möge, "unsere Veranstaltungen finden statt".