Hildburghausen Noblex stellt Betrieb in Eisfeld ein: 85 Mitarbeiter ohne Perspektive

Noblex steht nun auf den Produkten, die in Eisfeld hergestellt werden. Quelle: Unbekannt

Wieder verschwindet ein Südthüringer Traditionsunternehmen. Von derzeit 103 Arbeitsplätzen der ehemaligen Analytik-Tochter sollen nur 18 erhalten bleiben.

 
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Eisfeld - Schlechte Nachrichten für die zuletzt 103 Beschäftigten der Noblex GmbH in Eisfeld. Auf einer Betriebsversammlung am Dienstagmittag haben die Insolvenzverwalter Markus Schädler und Stefan Strüwind den Beschäftigten mitgeteilt, dass lediglich ein Investor für einen Teilbereich des Unternehmens gefunden worden sei. Dieser wolle den Bereich Oberflächenbearbeitung mit 18 Mitarbeitern übernehmen. Der übrige Geschäftsbetrieb in Eisfeld werde zum Monatsende eingestellt. Für 85 Mitarbeiter gibt es keine Perspektive. Das bestätigten die beiden Insolvenzverwalter im Gespräch mit dieser Zeitung.

Das Aus für Noblex kommt nur gut vier Jahre nach der Übernahme des Herstellers von Zieloptiken, Ferngläsern und Wärmebildtechnik durch ein Venture-Capital-Unternehmen. Zuvor hatte der Standort zum Analytik-Jena-Konzern gehört. Die Produkte waren vor allem unter dem Namen Docter bekannt. In der DDR war der Standort Eisfeld eine Außenstelle des Kombinats Carl Zeiss Jena. Nach der Wende übernahm der hessische Unternehmer Bernhard Docter den Standort.

Noblex hatte am 1. Juni zunächst einen Antrag auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Allerdings ist es nicht gelungen, ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu entwickeln, wie aus Kreisen des Unternehmens zu hören ist. Am 1. September wurde dann das Insolvenzverfahren eröffnet und Schädler und Strüwind übernahmen die Verwaltung. Es habe mehrere Interessenten gegeben, jedoch immer nur für Teilbereiche des Unternehmens. Mit zwei Monaten sei die Zeit für eine Suche aber auch sehr knapp gewesen, erklärten die beiden Anwälte am Dienstag. Mehr Zeit blieb jedoch nicht, denn als sie im September die Verwaltung übernahmen, war das Insolvenzgeld schon ausgelaufen. Der nun gefundene Investor für den Teilbereich des Unternehmens stammt ebenfalls aus Südthüringens. Details wollen die beiden Verwalter noch nicht nennen, da die Verträge noch nicht unterschrieben seien. jol

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