Herbsttagung der Synode Jahr mit Berg- und Talfahrt für die Kirche

Julia Otto
Personell wird es zunehmend schwieriger im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach, zu dem Teile der Hohen Rhön gehören. „Wir sind weniger geworden“, sagte Alfred Spekker bei der Herbsttagung der Synode in Dermbach. Foto: Julia Otto

Die Finanzen der nächsten Jahre, die personelle Situation im Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach und eine Wahl beschäftigten die Synodalen bei ihrer III. Herbsttagung in der Schlosshalle in Dermbach.

 
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Dermbach - Zur diesjährigen Herbstsynode trafen sich 35 haupt- und ehrenamtliche Synodale in Dermbach. Die Synode wurde mit einer Andacht von Pfarrerin Stephanie Reinhardt (Roßdorf-Wernshausen) eröffnet. Hans-Martin Gerhardt (Vacha), Präses des Evangelischen Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach, begrüßte die Synode. Als Gäste wohnten Tobias Schüfer, Regionalbischof des Propstsprengels Meiningen-Suhl, Dekan Ralf Gebauer vom Schmalkaldener Nachbardekanat, Protokollführerin Margit August (Dorndorf), Kirchenkreisrechnerin Ellen Tanz (Roßdorf) und die Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises, Julia Otto (Bad Salzungen) bei.

Regionalbischof Tobias Schüfer kündigte an, dass sich die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) im nächsten Jahr neu gliedern wird. Statt fünf wird es künftig nur noch zwei Sprengel geben: Magdeburg und Erfurt. Ab Januar 2022 gehört der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach dem Sprengel Erfurt an. „Der Kirchenkreis wird zukünftig zwei Ansprechpartner haben“, so Tobias Schüfer. Erste Ansprechpartnerin für den Kirchenkreis Bad Salzungen-Dermbach ist neben ihm ab Januar 2022 Friederike Spengler. Beide wollen sich den Aufgabenbereich künftig teilen. Neuer Dienstsitz ist Erfurt.

Für das laufende Verfahren zur Besetzung der vakanten Stelle des Superintendenten zeigte sich der Regionalbischof positiv gestimmt, dass nach dem anstehenden Perspektivgespräch mit den Nachbarkirchenkreisen das Besetzungsverfahren wieder aufgenommen werden kann.

Kirchenkreisrechnerin Ellen Tanz erläuterte die umfangreiche Jahresrechnung 2020. Die Kreissynode folgte dem positiven Votum des Finanzausschusses zur Jahresrechnung 2020 und erteilte, vorbehaltlich der übergeordneten Prüfung durch das Rechnungsprüfungsamt, einstimmig Entlastung. Dann wurde der Doppelhaushalt 2022/2023 mit dem dazugehörigen Stellenplan vorgestellt und ebenfalls einstimmig von der Kreissynode beschlossen. Die Plansumme für 2022 liegt bei 6,17 Millionen Euro und für 2023 bei 6,50 Millionen Euro.

Im traditionellen Bericht vor der Kreissynode zeichnete der amtierende Superintendent Alfred Spekker (Frankenheim) für das vergangene Jahr das Bild einer Berg- und Talfahrt. Angesichts der abnehmenden Zahlen von Theologiestudierenden und der in den kommenden Jahren ansteigenden Vakanzen durch Ruheständler steht der Kirchenkreis vor großen Herausforderungen. „Wir sind weniger geworden“, so Alfred Spekker und wies auf fünf neue Vakanzen hin.

Erfreut zeigte sich Alfred Spekker über einige Neuzugänge. Im Juli konnte die vakante Pfarrstelle in Bad Liebenstein durch Pfarrer Peter Nietzer besetzt werden. Kurz darauf folgte eine Neubesetzung im Bereich Kirchenmusik durch Klaudia Twardzik-Poloczek. Sie wird seit Oktober mit einem Stellenumfang von 60 Prozent im Pfarrbereich Bad Liebenstein eingesetzt. Ab Februar wird voraussichtlich auch ihr Ehemann Damian Poloczek mit einem Stellenumfang von 40 Prozent als Kirchenmusiker den Pfarrbereich Bad Liebenstein ergänzen.

Nach einer fast vierjährigen Vakanzzeit konnte im April der Pfarrbereich Kaltenwestheim mit Katrin Mang endlich wieder besetzt werden. Sie absolviert hier in den nächsten drei Jahren ihren Entsendungsdienst als Pfarrerin auf Probe.

Im Februar begann die neue Gemeindepädagogin Melitta Ißbrücker (Pferdsdorf) ihren Dienst im gemeindepädagogischen Bereich in den Pfarrämtern Dorndorf – Kieselbach und Vacha.

Für Empfertshausen gibt es seit Kurzem berechtigte Aussichten auf eine Neubesetzung der Pfarrstelle. „Und auch in den letzten Tagen kommt Bewegung in den Beginn der Besetzung der im Juni errichteten zusätzlichen Stellen im Verkündigungsdienst“, ermutigte Alfred Spekker. Hier soll es zur Unterstützung der 61 Kirchgemeinden zukünftig neue Formen der Anstellung im Kirchenkreis geben. So sollen eine Stelle als Helfer im kirchenmusikalischen Dienst beziehungsweise zwei Stellen für zusätzliche Mitarbeit im Verkündigungsdienst – vorerst auf fünf Jahre befristet – besetzt werden.

Durch den Pfarrstellenwechsel von Schulpfarrerin Nicole Moritz in die Landeskirche Kurhessen-Waldeck wurde die Nachwahl eines hauptamtlichen stellvertretenden Mitglieds für den Kreiskirchenrat notwendig. Die Synodalen wählten aus mehreren Kandidaten Diakonin Isabell Liebaug (Bad Salzungen) mit großer Mehrheit in das Gremium.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Berichterstattung der Ausschüsse. Aufgrund des Lockdowns und der Corona-Beschränkungen war deren Arbeit meist nur eingeschränkt möglich und nicht alle Vorhaben konnten umgesetzt werden.

Weiterhin legten die Synodalen die Zweckbestimmung der Kirchenkreiskollekten im Rahmen des von der Landeskirche aufgestellten Kollektenplanes zur Unterstützung von regionalen und internationalen Projekten fest.

Alfred Spekker wies die Synodalen darauf hin, dass sich Kirchgemeinden noch bis zum 31. Januar für den alljährlichen „Sauerteig-Preis“ des Kirchenkreises bewerben können. Herausragende Projekte der Kirchgemeinden sollen durch diese Auslobung mit einer finanziellen Unterstützung aus dem Strukturfonds bedacht werden. Verliehen wird der Sauerteigpreis im Rahmen des Ehrenamtstages, der im September 2022 stattfinden soll.

Die nächste Tagung der Synode des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach ist für den 6. Mai 2022 in Dermbach geplant.

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