Helios-Klinikum Meiningen Patienten sind jünger und schwerer krank

Wie hier im Universitätsklinikum Leipzig werden auch im Meininger Helios-Klinikum deutlich jüngere Covid-19-Patienten intensivmedizinisch betreut, als das vor Monaten der fall war. Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Die Auswirkungen der dritten Corona-Welle sind auch am Helios-Klinikum Meiningen deutlich zu spüren: Die Patienten sind im Durchschnitt 20 Jahre jünger und schwerer erkrankt.

 
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Meiningen - Die Auslastung der Intensivstation im Helios-Klinikum Meiningen liegt seit Beginn der Corona-Pandemie zwischen 95 und 100 Prozent. Rund die Hälfte dieser Auslastung geht auf Patienten mit einer Covid-19-Infektion zurück. „So betreuen wir seit einigen Wochen kontinuierlich zwischen 10 und 16 Covid-19-Patienten, überwiegend beatmungspflichtig“, teilt Klinik-Sprecherin Tamara Burkardt auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Diese Konstanz beruhe auf der Tatsache, dass Meiningen als Level-1-Haus bei freien Kapazitäten Patienten aus anderen Kliniken übernimmt, umgekehrt bei einem starken Anstieg von beatmungspflichtigen Patienten diese aber auch auf andere Intensivstationen in der Region verlegen kann. „Möglich ist das aufgrund von Verbesserungen im Rahmen des Covid-19-Intensiv- und Beatmungskonzeptes Thüringen und durch die konsequente Zusammenarbeit im Helios-Verbund.“

Bei der Altersstruktur der Covid-19-Patienten zeige sich ein deutlicher Wandel. Während zu Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr überwiegend Patienten mit einem Alter über 70 Jahre auf der Intensivstation lagen, habe sich das Durchschnittsalter mit Beginn der sogenannten dritten Welle jetzt um rund 20 Jahre auf etwa 50 Jahre abgesenkt. „Kinder und Jugendliche sind bisher in unserem Haus aufgrund einer Sars-Cov-2-Infektion nicht intensivpflichtig behandelt worden“, macht Burkardt deutlich.

In Meiningen beobachte man ihren Angaben zufolge analog zu anderen Level-1-Häusern in Thüringen eine Veränderung in der Betreuungsintensität von Patienten mit einer Covid-19-Infektion. Während die Zahl derer auf Normalstation betreuter Patienten sinke, steige die Zahl derer, die im Krankenhaus intensivmedizinisch betreut werden müssen. „Das deutet klar auf eine Zunahme der Erkrankungsschwere hin.“ Auf Basis aktueller Prognosedaten und nach dem jüngsten Austausch der Intensivmediziner Thüringens sei ein potenzieller Anstieg von Covid-19-Infizierten möglich. „Deshalb sind wir im Helios-Klinikum Meiningen gut darauf vorbereitet, eine mögliche Zunahme von intensivpflichtigen Covid-19-Patienten abfedern zu können“, so die beruhigende Aussage der Klinik-Sprecherin.

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