Symbolisch empfangen Menschen aus dem unterfränkischen Eckartshausen die Käßlitzer an der ehemaligen Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Genau 35 Jahre zuvor, am 6. Januar 1990, wurde der Grenzübergang zwischen den beiden Orten zum ersten Mal geöffnet. Heutzutage kann man problemlos zu Fuß von Käßlitz nach Eckartshausen laufen – vor dem Jahr 1990 war das unvorstellbar. Die nur drei Kilometer auseinander liegenden Orte waren vom unüberwindbaren Grenzzaun der DDR voneinander getrennt. Menschen auf der anderen Seite zu treffen, mit ihnen zu feiern oder sie kennenzulernen, war nahezu unmöglich. Die Grenzöffnung änderte alles: Verwandte fanden wieder zueinander, Freundschaften entstanden und Liebesbeziehungen entwickelten sich zwischen Welten, die zuvor unvereinbar schienen. Zahlreiche persönliche Geschichten sind bis heute mit der Grenzöffnung verbunden.