Heizen im Winter Sind Heizlüfter eine gute Alternative zur Gasheizung?

Jonathan Rebmann/

Die Gaspreise explodieren und Verbraucher suchen Alternativen: Heizlüfter, Radiatoren und Heizstrahler sind begehrt. Doch packt das Stromnetz den Einsatz so vieler Elektroheizgeräte?

 
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Müssen wir frieren, falls im Winter das Gas ausgehen sollte? (Symbolbild) Foto: imago/Westend61/imago stock&people

Die Gaspreise in Deutschland sind massiv angestiegen, nachdem Russland scheinbar sukzessive den Gashahn zudreht. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) betrug der Preis im Frühling 2022 für einen Haushalt eines Einfamilienhauses 13,77 Cent je Kilowattstunde. Das ist fast doppelt so hoch wie im Vorjahr. Gibt es im Winter womöglich gar kein Gas mehr? So mancher Verbraucher sucht nach Alternativen, wie etwa elektrische Heizlüfter.

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So kommt es mitten im Hochsommer laut Heise online in den Baumärkten zu einer ungewöhnlich großen Nachfrage nach Brennstoffen, Heizgeräten und Dämmmaterial.

Bricht das Stromnetz zusammen, wenn alle Elektroheizer nutzen?

Doch gibt es bereits erste Bedenken, ob ein großflächiger Einsatz von Heizlüftern in Deutschland das Stromnetz überlasten könnte. Ob diese Gefahr tatsächlich droht, klären wir in diesem Video:

Die Technik-Verbände VDE und DVWG raten davon ab, im Winter anstelle der Gasheizung mobile elektrische Direktheizgeräte wie Heizlüfter, Radiatoren oder Heizstrahler zu benutzen. Die Stromversorgung sei für eine derartige gleichzeitige Zusatzbelastung nicht ausgelegt, erklärte Martin Kleimaier vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) am Mittwoch in Berlin. Es drohten lokale Netzüberlastungen, warnten die Verbände. Auch reiche an einem sehr kalten Wintertag unter bestimmten Annahmen die derzeitige Kraftwerkskapazität für diese zusätzlichen Lasten nicht aus.

„Die Gasheizung kann in jedem Fall weiterbetrieben werden“, sagte Frank Gröschl vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVWG). Er empfahl, schon im Sommer die Effizienz der Gasheizungen zu erhöhen etwa durch eine Absenkung der Raumtemperatur, einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage oder eine Wartung. In Deutschland wird rund die Hälfte aller Wohnungen mit Erdgas beheizt.