Und sie hat Ja gesagt

Totenstille herrscht plötzlich beim zweiten Büttenabend des Kaltensundheimer Karnevalvereins am Samstag auf der Bühne in Kaltenlengsfeld: Soeben hat Sebastian Bretschneider mit einer ungeplanten Einlage (fast) alle überrascht – er macht seiner Cindy mitten im Programm einen Heiratsantrag. Rührung im Saal, Rührung vor allem bei der so Gefragten. Die Trainerin der „Feldafeen“ steht in ihrer Kostümierung vom „Tanz der Toten“ mit ihrer Gruppe auf der Bühne, ihr Bräutigam kommt im Karnevalkostüm nach oben. So eine Aktion hat es in 40 Jahren KKV noch nicht gegeben! Doch nicht nur deshalb hat wohl Cindy Markert den Antrag mit „Ja“ beantwortet.

Schon seit einigen Jahren sind die beiden, die in Kaltensundheim leben, ein Paar, haben Söhnchen Bruno, zweieinhalb Lenze zählend. „Du hast uns einen tollen Sohn geschenkt. Möchtest Du meine Frau werden?“, so fragte „Basti“ denn auch die Frau seines Lebens. Dass Sebastian seine Cindy mit Ring und Antrag überraschen wollte, wusste übrigens im engsten Familienkreise niemand – nur KKV-Chefin Ivonne Taube und die Technik des KKV kannten den Wunsch, dass da ein besonderes Lied gespielt werden soll...

Die beiden – sie 34, er 30 – haben sich bei der Bundeswehr kennengelernt, wo die Sport- und Fitnesskauffrau acht Jahre lang gearbeitet hatte. Mittlerweile studiert sie Sozialwissenschaften in Fulda.

Im Kaltensundheimer Karneval ist die junge Frau – Tochter von Karneval-Urgestein Rüdiger Markert – seit gut fünf Jahren gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Lisa Trainerin der „Feldafeen“-Tanzgruppe. Auch ihre kleine Schwester, 29 Jahre alt, hat im Übrigen einen kleinen Jungen – Kaleo ist manchem vielleicht noch als das Neujahrsbaby des vergangenen Jahres in Erinnerung. Bei Lisa und ihrem Bräutigam werden im August die Hochzeitsglocken, gemeinsam mit dem 30. Geburtstag, läuten, ist aus der Familie zu hören. Wenn also auch bei Sebastian und Cindy bald ein Standesamts-Termin gemacht wird, wird das Jahr 2023 für die Familie der beiden jungen Frauen ein ziemlich aufregendes. Papa Rüdiger, als Gast bei „sehr besonderen Einlage“ in Kaltenlengsfeld dabei, konnte bei dem Antrag wie so viele andere im Saal Tränen der Rührung nicht verbergen, gibt er zu. Sebastian Bretschneider aus Meiningen ist übrigens selbst kein aktiver Karnevalist, sondern Fußballer – aber mit dieser Aktion hat er wohl nun KKV-Geschichte mitgeschrieben.