Heimatverein in Aktion App statt Dorffunk, ein Heimatblatt und eine Spende

Über 400 Euro fürs Kinderhospiz hat der neue Milzer Heimatverein mit seinem Kalender erwirtschaftet. Foto: /Bastian Frank

Erstmals hat der neu gegründete Milzer Heimatverein eine Kalender herausgegeben und damit eine Spende erwirtschaftet.

 
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Milz - 414 Euro hat der 2021 entstandene Milzer Verein in diesen Tagen an das Kinderhospiz in Tambach-Dietharz überwiesen. „200 Kalender wurden verkauft. Pro Kalender haben wir zwei Euro für das Kinderhospiz abgezweigt. Dazu kamen noch ein paar Trinkgelder, sodass wir über 400 Euro zusammenbekommen haben“, informierte Vorstandsmitglied Kathleen Stirzel.

400 Heimatblätter

Doch nicht nur Kalender und Spende gehörten zu den ersten Aktionen des neuen Vereins. Der Vereinsvorstand Henri Eppler hat das erste Heimat- und Geschichtsblatt aus der Taufe gehoben und darin Historisches zum Dorf veröffentlicht. Seinen Worten zufolge wurde die Publikation an alles Haushalte in Milz und Hindfeld verteilt. Die Idee hatte er schon länger und freut sich nun, Stück für Stück Teile der umfangreichen Milzer Dorfchronik über diesen Weg an die Öffentlichkeit zu bringen. „400 Stück wurden gedruckt und sie sind so gut wie vergriffen“, erzählte Henri Eppler, der sich mit seinem Team bei der ersten Ausgabe auf das Thema Weihnachten im ersten Weltkrieg fokussiert hat. „Wir haben die Aufzeichnungen von damals verwendet. Die waren gut vorbereitet, sodass wir das Blatt innerhalb einer Woche zusammenstellen konnten“, fügte er hinzu.

So heißt es im Heimatblatt: „Früher war mehr Lametta, stellte schon Loriot fest. Aber die klagevolle Frage heute ist: Und was wird dieses Jahr aus Weihnachten? Vor Corona wurde monatelang darüber nachgedacht, ob man denn nun alle Geschenke hat und ob Weihnachten diesmal vielleicht weiß werde. Doch das ist Schnee von gestern. Wie 2020 geht es auch 2021 um die handfesten Fragen: Findet Weihnachten überhaupt statt – mit Familie Kindern, Enkeln, Freunden? Wird es Gottesdienste und Krippenspiele geben? Die Pandemie verunsichert, verhindert womöglich die gemeinsame Weihnacht. Und es könnte wieder eine wahrlich stille Nacht werden. Und trotzdem geht es uns gut und wir leben in Frieden. In den letzten 200 Jahren gab es wohl keine so lange friedliche Periode.“ Nach diesen Grußworten gibt der Heimatverein einen Einblick in vergangene Zeiten, veröffentlich Berichte des ehemaligen Pfarrer Eugen Hönn, dazu Auszüge aus Feldpostkarten aus der Weihnachts- und Silvesterzeit um 1914.

Nächstes Mal Karneval

Und auch das nächste Blatt wird gedanklich bereits vorbereitet. „Darin wollen wir das Thema Karneval angehen. In Milz hätten wir 70-jähriges Jubiläum im Februar. Aber daraus wird ja wohl nichts. Wir tauchen stattdessen in die Geschichte ein und präsentieren Wissen zu den närrischen Anfängen im Dorf“, verrät Henri Eppler schon jetzt.

Ein ganz besonderes digitales Highlight steht zum Jahresende in Milz auch noch an: „Wir haben von der Thüringer Ehrenamtsstiftung 500 Euro an Fördermitteln bekommen und investieren diese in unsere Vereins-Homepage und eine App. Diese App soll eine Alternative zu unserem Dorffunk bieten, die Jugend erreichen und alle Menschen rund um die Uhr mit lokalen Milzer Nachrichten versorgen. Alle Vereine können diese nutzen und darüber Informationen verteilen“; sagte Henri Eppler und freut sich, dass der Verein, der sich mit der Historie befasst, mit der modernen Zeit geht.

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