Überhaupt: So wie Kirche und Schule jahrhundertelang zusammengehörten, so möchte Koch auch heute den Rhöndom-Verein – zu dessen Vorstand er gehört – und den Heimatverein zusammenbringen. Wie so viele Vereine wird der Heimatverein nicht jünger. „Zehn Mitglieder haben wir derzeit noch“, sagt Karin Jeschke. Bernd Ebert zählt dazu, der gern Führungen im Heimatmuseum macht und mit seinen 81 Jahren ein Gutteil eigenen Erlebens einbringen kann. Etliche Ausstellungsstücke stammen aus seiner Familie, von seinen Vorfahren.
Vereine fusionieren lassen
Die Idee von Andreas Koch, Rhöndom- und Heimatverein zu fusionieren, findet er gut. Der Pfarrer i. R. hat einen Brief an den Heimatverein geschrieben und gebeten, dass sich die Mitglieder bis Ende Juli Gedanken um seinen Vorschlag machen. „Ja, ein Zusammenschluss wäre auch in meinem Sinne“, sagt Karin Jeschke schon mal, die das mit den Mitgliedern noch beraten will. Vor den Konzertbesuchern am vergangenen Sonntag hat Andreas Koch seine Vision bereits dargelegt – nicht ohne die Einladung, dass man dem Rhöndomverein gern beitreten und diesen auch finanziell fördern könne. Zwanzig Mitglieder hat dieser derzeit. Gemeinsam mit dem Heimatverein solle man „nicht nur Traditionsbewusstsein und damit ‚Asche’ zusammenkehren, sondern die Glut neu entfachen“, wünscht er.
Die Türen des Doms der Rhön sind im Übrigen tagsüber immer offen. Eine verschlossene Kirche – die gibt es in Helmershausen nicht. Karin Jeschke, die als Mitglied im Gemeindekirchenrat auch Kirchenführungen macht, weiß nur zu gut, welch besondere Wirkung diese Kirche auf Menschen hat, die sie zum ersten Mal sehen: „Da klappt der Mund auf vor Staunen.“ Andreas Koch könnte sich sogar vorstellen, in einem Raum hinterm Altar noch einige interessante Dinge auszustellen. „Wir haben das alte Uhrwerk noch, das früher im Turm seinen Dienst tat“, sagt er, ein tolles Beispiel für die Kunst der Mechaniker. Oder wer kenne schon noch einen alten Tragesarg, mit dem früher die Verstorbenen zu Hause abgeholt und erst dann eingesargt wurden? Auch einen Korbsarg gibt es im geschichtsträchtigen Ort noch.
Und während Andreas Koch so schon gedanklich das nächste plant, womit man Besucher überraschen könnte, erzählt Karin Jeschke von einer Kuriosität aus dem Heimatmuseum: „Ein Bild, dessen Text von drei Seiten gelesen werden kann. Je nachdem, wo man anfängt, kommt immer wieder ein anderer Spruch heraus.“ Spaß hat sie auch, wenn insbesondere Jüngere die Funktion des einen oder anderen Ausstellungsstückes erraten sollen. Da wird schon mal das Butterfass als Vorläufer einer Waschmaschine angesehen, lacht sie. Bei anderen Sachen mussten selbst die Heimatkundigen erst lange zu deren Funktion überlegen – etwa beim Kaffeeröster, der direkt in den Herd eingehängt wurde.
Wer nun neugierig auf Helmershausen geworden ist, ist gern gesehen und kann einen Termin beim Heimatverein oder beim Rhöndom-Verein vereinbaren.
Heimatmuseum Helmershausen in der alten Schule: Geöffnet nur nach Voranmeldung.
Ansprechpartner:
Karin Jeschke, Telefon (036943) 6 00 68
Bernd Ebert, Telefon (036943) 6 00 95
Rhöndom-Erhaltungsverein: Kirche täglich 10 bis 18 Uhr geöffnet. Führungen nach Vereinbarung.
Ansprechpartner:
Andreas Koch, Telefon (036943)2 59 24