Heimatmuseum Brotterode „Das macht sehr viel Spaß“

Annett Recknagel
Fritz Müller ließ die Kinder in den alten Wäscheschrank schauen. Gruppenweise ging’s durchs Alte Häuschen, denn viel Platz ist dort nicht. Foto: Annett Recknagel

Endlich dürfen sich Schulklassen wieder im Alten Häuschen in Brotterode umschauen. Zu entdecken gibt es dort jede Menge.

 
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Was ist denn das da unter dem Bett? „Ein Wärmestein“, erklärte Fritz Müller und die Kinder staunten. Heiße Steine legt man sich im Winter längst nicht mehr ins Bett. Auch die heutigen Wärmflaschen sehen ganz anders aus, als die, die die Uroma einst benutzte. Im „Alten Häuschen“ in Brotterode entdeckten die Kinder ein Sammelsurium an Dingen, die längst ausgedient haben, früher aber sehr wertvoll und wichtig waren. Eine Kaffeeröstmaschine zum Beispiel oder alte Hockmäntel, Trachten und Häubchen mit Stickereien. Einen Schrank voller weißer Unterwäsche. Ein Grammophon und vieles mehr.

An einer großen Glocke blieben die Blicke der Kinder kleben. „Damit wurde früher durchs Dorf gezogen, um Neuigkeiten zu verkünden“, berichtete Fritz Müller. Er freute sich sehr, dass er endlich wieder Kinder durch die Heimatstube führen durfte. Während der Pandemie war die Besucherzahl beschränkt. Seit drei Wochen ist alles wieder normal.

Und genau das nutzten die Grundschüler aus Brotterode. In der zweiten Klasse wird gerade über den Heimatort gesprochen. Da ist die Stippvisite im „Alten Häuschen“ quasi ein Muss.

Lily kennt das kleine Museum schon. „Ich war mit meiner Oma schon hier“, sagte sie. Und weil die jetzigen Drittklässler im vorigen Jahr auf die Entdeckungsreise durch das „Alte Häuschen“ auch vertröstet werden mussten, schlossen sie sich den Zweitklässlern gleich an. Alle auf einmal aber konnte Fritz Müller nicht mit hinein nehmen. Die gute Stube ist ebenso winzig wie Küche und Schlafzimmer. So wurden Gruppen gebildet.

Die Kinder, die warten mussten, konnten sich die Zeit auf dem Spielplatz unterhalb der Heimatstube vertreiben. Vor dem Eintritt gab es von Jens Müller und Gerd Fuchs – beide gehören ebenso wie Fritz Müller zum Thüringerwald Verein in Brotterode und allen liegt die Heimatstube sehr am Herzen – wertvolle Informationen zum Leben der Menschen in alten Zeiten. Die Kinder hörten sehr aufmerksam zu.

Mit großer Begeisterung erkundeten sie das „Alte Häuschen“. Sehr spannend war es auch im Keller – dort, wo einst Tiere ihr Zuhause hatten. Das Thema Heimatort wurde durch eine Mundartstunde mit Almut Rohmeiß komplettiert. Obendrein gestalteten die Mädchen und Jungen Plakate zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in Brotterode-Trusetal.

Fritz Müller hat sehr gut zu tun. Allein am vorigen Freitag nahm er insgesamt fünf Klassen mit ins „Alte Häuschen“. „Das macht aber auch sehr viel Spaß“, meinte er.

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