In einem Interview mit dem Sender CBS sagte Klum 2004, „harte Arbeit“ hätte ihr zum Erfolg verholfen. „Man wird nicht von jetzt auf gleich zum großen Star. Man muss viele kleine Schritte dazwischen machen.“ Sie sei nicht so dünn wie die anderen Models und ihre Kurven seien zu Beginn nicht gefragt gewesen. Sie habe viele Jobs gemacht, die andere nicht machen wollten. „Wenn du erfolgreich sein willst, musst du es machen und nicht warten, dass ein anderer es für dich tut.“
Zu dieser Machermentalität kommt ein unerschütterliches Selbstbewusstsein. Heidi schert sich augenscheinlich wenig, was andere von ihr denken: Auf Instagram zeigt sie sich mit ihrem Ehemann, dem Tokio-Hotel-Gitarristen Tom Kaulitz, oft ziemlich hüllenlos. Auf den roten Teppichen fallen ihre Outfits weniger durch hohe Schneiderkunst auf, als dadurch, dass sie oft mehr enthüllen als kleiden. Zuletzt schritt die Klum bei den Filmfestspielen in Cannes in einem gelben Kleid über die Croisette, bei dem der Busenblitzer bereits einkalkuliert war. Dass man neben „Hans und Franz“ (bekanntermaßen Klums Spitzname für ihre Brüste) dann noch die Brustwarze sah - gehört zum Berufsrisiko. Es sind die Momente, in denen auch der wohlmeinendste Klum-Fan innerlich aufseufzen dürfte: Ach, Heidi! Während sie wahrscheinlich denkt: Na und? In der Schule sei sie wegen ihrer Akne gehänselt worden, verriet die Bergisch Gladbacherin in dem CBS-Interview noch: „Pizzagesicht“ hätten ihre Mitschüler sie genannt. Damals habe sie gelernt, nichts darauf zu geben, was andere sagen.
Auf den ersten Blick verrät Heidi Klum ziemlich viel von sich. Doch wer ist die wahre Heidi? Gibt es einen Unterschied zwischen der öffentlichen Figur und der Privatperson? Die Eckdaten aus ihrem Privatleben sind bekannt. Klum ist inzwischen bei Ehemann Nummer drei und hat vier Kinder: Leni ist die Tochter des italienischen Formel-1-Managers Flavio Briatore, Henri, Johan und Lou (die das Model aus der Öffentlichkeit weitgehend heraushält) stammen aus Heidi Klums Ehe mit dem britischen Popsänger Seal. Sie liebt Halloween und toppt Jahr für Jahr ihre aufwendigen Kostüme. Der frühere CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach, auch ein bekannter Bergisch Glachbacher, offenbart Klums unbekannte Seite: In ihrer Heimatstadt unterstütze sie großzügig soziale Projekte, „ohne dass sie um dieses Engagement viel Aufhebens macht“.