Schnell gründete sich ein "Freundeskreis Goßmannsdorfer See", der inzwischen fast 1000 Unterschriften für den Erhalt der Bademöglichkeit gesammelt hat - mit Erfolg. Denn die Stadt Hofheim hat nun beschlossen, Maßnahmen umzusetzen, um den Badebetrieb weiterhin zu ermöglichen. Der "Gossi-See" ist kein Natursee, sondern ein Löschweiher, der in den 1960er Jahren gebaut wurde. Die Krux dabei ist, dass Löschteiche steile Ufer haben. Ihnen fehlen die natürlichen Flachwasserbereiche, wo sich auch Nichtschwimmer aufhalten können. Daher gibt die DIN 14210 vor, dass Löschteiche mit einem 1,25 Meter hohen und schwer zu überwindenden Zaun umgeben sein müssen. So einen Zaun will die Stadt Hofheim nun da errichten, wo das Ufer steil abfällt. Nur ein Teil des östlichen Ufers soll nicht eingezäunt werden. Dort will Borst nach Ablassen des Wassers voraussichtlich im September dieses Jahres mit Wasserbausteinen und Kies auf zehn Meter Breite eine Nichtschwimmer-Zone schaffen, wahrscheinlich dort, wo der von Osten herkommende Längenbach in den See eintritt. Rund 20 000 Euro plant der Rathauschef für die Maßnahme ein, die das Baden im kommenden Jahr wieder ermöglichen soll. Borst ist sich bewusst, dass er auch dann noch, bei einem Badeunfall, Schwierigkeiten bekommen kann. Doch dies könne er dann guten Gewissens vor Gericht verantworten. "Niemand kann mir oder der Stadt dann vorwerfen, dass wir nichts getan haben", so Borst. Vielleicht spiele Hofheim sogar eine Vorreiterrolle in dieser mittlerweile bundesweit diskutierten Sache und könne ein Beispiel sein, wie Kommunen mit ihrer Verantwortung für derartige Gewässer umgehen können, denkt er. Die Badefreunde sind vom Konzept überzeugt und freuen sich auf eine ungestörte Badesaison 2021.