Hassberge Geldbußen bis 10 000 Euro drohen

Entsorgung ist hier nicht nach Vorschrift: Landratsamt und Polizei warnen vor illegalen Abfall-Sammlungen im Landkreis Haßberge.

 
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Kreis Haßberge - Erneut werden derzeit in verschiedenen Gemeinden des Landkreises Haßberge Flugzettel verteilt, mit denen eine "ungarische Familie" für eine Sammlung von "allem, was Sie nicht brauchen" wirbt. Das Landratsamt Haßberge weist mit Nachdruck darauf hin, dass es sich dabei um eine ungenehmigte und somit illegale Sammlung von Abfällen handelt.

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Mit den Flugzetteln werden die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, den Sammlern Elektrogeräte, Altmetall, Alttextilien, Möbel, Autoteile, Zweiräder wie Fahrrad oder Moped, Schmuck, Teppiche usw. zu überlassen. Das Landratsamt Haßberge appelliert an die Bevölkerung, diesen Sammlern nichts zu überlassen. "Diese Aktionen führen nicht zu einer vorschriftsmäßigen Abfallentsorgung", heißt es.

Da es sich bei diesen Gegenständen in aller Regel um Abfälle handelt, derer sich ihr Besitzer entledigen will, müssen solche Sammlung mindestens drei Monate vor ihrer Durchführung beim Landratsamt angezeigt werden, damit insbesondere geprüft werden kann, ob die Abfälle einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden. Vor allem Altbatterien, Altfahrzeuge und Elektronikschrott dürfen wegen der einschlägigen gesetzlichen Vorgaben gar nicht gesammelt werden, sondern unterliegen eigenständigen Rücknahmeverpflichtungen.

Mögliche Masche

Auch die Polizeiinspektion Haßfurt warnt davor, auf solche Aufrufe zu reagieren. Zum einen könnte es sich um eine Masche von Einbrechern handeln: "Wenn der Zettel noch Tage später in den Briefkästen der Menschen liegt, könnte das ein Hinweis für die mutmaßlichen Täter darauf sein, dass die Bewohner im Urlaub sind", so Kurt Etzel, Erster Polizeihauptkommissar und stellvertretender Dienststellenleiter.

Außerdem weist die Polizei darauf hin, dass solche nicht angezeigten Sammlungen eine Ordnungswidrigkeit darstellen und - soweit sogar gefährliche Abfälle wie zum Beispiel Batterien, Elektroschrott und ähnliches gesammelt werden sollen - ein Straftatbestand im Raum steht. Dafür drohen Geldbußen bis zu 10 000 Euro und in schweren Fällen sogar Freiheitstrafen.

Die Polizei beruhigt alle Bürger, die sich von der Sammlung angesprochen fühlen und glauben, aus Fürsorge und Nächstenliebe heraus helfen zu wollen. "Es handelt sich nicht um eine Familie, die in Not geraten ist, sondern um eine im süddeutschen Raum flächendeckend agierende Organisation, bei der eindeutig die Gewinnerzielung im Vordergrund steht", so Etzel.

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Wer verdächtige Beobachtungen macht, sollte die Polizei anrufen unter der

Telefonnummer 09521/9270.