Auch im Landkreis Haßberge hat die Zahl der Testungen in den vergangenen Wochen spürbar zugenommen. Als das "Bayerische Testzentrum" am Kreisabfallzentrum in Wonfurt Anfang September seinen Betrieb aufgenommen hatte, hatten sich am ersten Tag 26 Personen testen lassen, in den Folgetagen waren es dann laut Landratsamt täglich 30 bis 50 Testungen. Mit dem Anstieg der Infektionszahlen im Zuge der "zweiten Corona-Welle" wuchs auch die Zahl derer, die sich freiwillig auf das neuartige Corona-Virus testen lassen wollten. Durchschnittlich 180 Testungen zählt das Gesundheitsamt nun täglich nach Auskunft von Pressesprecherin Monika Göhr: "Das variiert zwischen 100 Testungen bis hin zu 338 Testungen."
Ende August hatte das Landratsamt innerhalb weniger Tage das neue Testkonzept umgesetzt und sofort ein provisorisches Testzentrum eingerichtet. Noch im August wurde dann das Zentrum aufgebaut und am 1. September in Betrieb genommen; Ende Oktober hatte dann das THW Haßfurt im Auftrag des Landkreises Haßberge das Testzentrum in Wonfurt in kürzester Zeit weiter ausgebaut und winterfest gemacht. Dadurch konnten die Testkapazitäten nochmal ausgeweitet werden: 500 Testungen pro Tag wären theoretisch möglich.
Auch im Landkreis und vor allem der Stadt Bamberg sind die Infektionszahlen in den vergangenen Tagen dramatisch angestiegen. Der Inzidenzwert der Stadt Bamberg lag am Donnerstag bei 160,3 und damit ebenso im "dunkelroten" Bereich wie der Bamberger Landkreis-Wert von 136,6 - Tendenz steigend. Da ein Teil der Testkapazitäten jedoch für eben jene freiwillige Corona-Tests gebunden sei, schlagen der Bamberger Landrat Kalb und Bambergs Oberbürgermeister Starke nun vor, "in der aktuellen Hochphase der Infektionswelle vorübergehend auf freiwillige Tests zu verzichten", wie es aus dem Bamberger Landratsamt heißt: "Die Pflicht muss derzeit vor der Kür kommen." Sicher, so die beiden Lokalpolitiker, hätten die Menschen Verständnis dafür, dass zunächst Personen, bei denen ein konkreter Corona-Verdacht vorliege, Vorrang haben.
Wie Monika Göhr vom Landratsamt Haßberge der NP am Donnerstag bestätigte, teilt Landrat Wilhelm Schneider (CSU) die Meinung seiner Kollegen.