Ebern - So manch Eberner wird am gestrigen Mittwoch seinen Augen nicht getraut haben, als er den Blick in den Winterhimmel richtete: Da flog ein Flügel über die Dächer der Stadt. Der musikalische Überflieger fristete zuvor über mehrere Jahre ein eher unspektakuläres Dasein im Saal der Raiffeisenbank. Lange schon spielte niemand mehr darauf, wie Raiffeisen-Vorstand Christian Senff bedauert. Und: "Es kann sich eigentlich keiner mehr daran erinnern, wie der Flügel hier hereingekommen ist." Das größere Problem aber war, ihn wieder hinauszukriegen. Denn die Volkshochschule als Eigentümer des guten Stücks hatte ihn der Musikschule vermacht, die dafür schon ein Plätzchen im Schuhmacherhaus reserviert hatte. Nun passte das Instrument aber nicht mehr durch das Treppenhaus der Bank, die vor einem halben Jahr generalsaniert und mit einer Sicherheitsglastür versehen wurde. Der städtische Bauhof winkte ab: Ein Klaviertransport-Unternehmen musste her und obendrein ein Kran - der einzige Weg führte über die Dachterrasse der Raiffeisenbank.