Hassberge Auf dem Weg zum grünen Paradies

Günther Geiling

Günther Geiling begleitet für die Neue Presse Silke und Nicole Öchsner bei dem Plan, eine grüne Oase zu schaffen. Beim zweiten Besuch findet er bereits Hochbeete und ein Sand-Areal vor.

Nicole und Silke Öchsner (von links) stellen Kreisfachberater Guntram Ulsamer ihre neuen Hochbeete vor. Foto: Günther Geiling Quelle: Unbekannt

Haßfurt - Viele Häuser schießen derzeit im Baugebiet in Haßfurt aus dem Boden und manche machen auch schon mit ihrem farbigen Putz auf sich aufmerksam. Das zukünftige persönliche Paradies wird aber dann erst erreicht sein, wenn sich auch das öde und wüste Grundstück in den gewünschten Traumgarten verwandelt. Silke und Nicole Öchsner haben vor einiger Zeit ihr Haus bezogen und lassen uns teilhaben, wie sie zu ihrer grünen Oase kommen wollen (die Neue Presse berichtete). Ein Schottergarten mit viel Stein kam für sie nicht in Frage und wir schauten ihnen über die Schulter, wie weit sie mit ihrer Gartengestaltung sind.

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Im August standen wir dabei noch beim Tritt aus dem Haus in einer wüsten Baugrube und es waren nur die Umrisse des Gartens mit seinem Zaun zu erkennen. Die beiden Frauen hatten aber schon grobe Vorstellungen, wie ihre zukünftige grüne Oase aussehen und welche verschiedenen Bereiche es im Garten geben sollte. Diese reichten von der Terrasse und einem Grillplatz über die Gestaltung eines Carports für Zweitauto mit Anhänger und Platz für Abfalltonnen bis hin zu Hochbeeten und einem Vorgarten im Eingangsbereich.

Schon der erste Teil der "Garten-Serie" stieß auf große Resonanz. "Wir wurden von vielen Leuten angesprochen. Dabei kam immer wieder zur Sprache, dass sie es begrüßen, dass wir einen grünen Garten bevorzugen. Dafür erhielten wir nur positive Stimmen", freute sich Silke Öchsner.

In den vergangenen Wochen standen nun Arbeiten auf dem Plan, die sie noch jetzt im Herbst angehen wollten. "Jetzt sind wir über der Umsetzung unseres Planes, so wie er von Anfang an konzipiert war. Kleine Änderungen sind natürlich mit eingeflossen, zumal in der Praxis dann manches doch etwas anders aussieht", berichtet Nicole Öchsner. Ziel sei es dabei immer wieder, möglichst viele Arbeiten selbst oder mit einigen Freunden zu erledigen, die ihre Unterstützung anboten. Das wirke sich natürlich günstig auf die Kosten au. Zu den Arbeiten, die selbst erledigt wurden, zählte das Anlegen der Wege mit Muschelkalksteinen und das Aufbringen des Mutterbodens, der mit Lastwagen angefahren wurde.

Gerade dabei wurde den beiden Frauen deutlich, dass man nicht alles in Handarbeit erledigen kann. So sieht man auf dem Grundstück auch einen kleinen Bagger stehen. "Mit der Hand alles gleichmäßig im Garten zu verteilen, hätte uns sicherlich viel Mühe gekostet und auch zu viel Zeit. Der Boden muss ja dann noch etwas bearbeitet und abgewalzt werden, damit wir noch den Rasen ausbringen können."

Und genau diese Arbeit verrichtet Nicole Öchsner beim zweiten Besuch unserer Zeitung. Sie lockert mit der Gartenfräse den Boden noch einmal auf und verfeinert dabei auch die größeren Brocken. Gerade an diesem Tag war schönes Herbstwetter. In der Nacht zuvor war das Thermometer aber schon in Richtung Null Grad gewandert. Ob das mit der Rasenansaat noch klappt? Den Rasen sollte man eigentlich nicht mehr ansäen, wenn schon die Gefahr zum Bodenfrost besteht. Daran hatten die beiden Frauen jedoch sehr wohl gedacht und sich deswegen für Rollrasen entschieden, der in den nächsten Tagen noch ausgelegt werden soll.

Seitlich des Hauseinganges ist aber kein Boden zu sehen, sondern eine größere Fläche, auf der sogar schon Blumen blühen wie der Sonnenhut oder die Katzenminze. Die fette Henne und kleine Stauden sind zu sehen - und das mitten aus einer Sandfläche heraus. "Als wir den Sand ausgebreitet haben, fragten uns tatsächlich Nachbarn und andere Leute, ob wir hier ein Strandbad machen wollen. Das wird doch nichts und hier im Sand wachsen doch keine Blumen und Pflanzen", erzählen die Frauen. "Auch für uns ist dieses Sandbeet so was Ähnliches wie eine Versuchsfläche in Zeiten des Klimawandels," gibt Silke Öchsner zu und hofft, dass sie sich hier auf die Spur eines pflegeleichten Stückes begeben. Das 15 bis 20 Zentimeter tiefe Sandbeet funktioniert nämlich nach einem einfachen Prinzip. Die Pflanzen werden zu einem starken Wurzelwachstum angeregt und erreichen die nahrhaftere Erde unter dem Sandmulch völlig selbstständig. Der Wurzelhals liegt währenddessen im lockeren Substrat. Dies ist positiv für die Pflanze und wird auch von fast allen Stauden bevorzugt. Die Abdeckung sorgt nämlich dafür, dass im Boden unter ihr viel weniger Wasser verdunstet, als wenn er offen wäre. Nichts freut Pflanzen im Sommer mehr als gleichmäßige Feuchte. Der Pflegeaufwand ist minimal und dürfte gerade Freunde des pflegeleichten Gartens erfreuen. In der Nähe des zukünftigen Carports sieht man auch schon drei Holzkästen stehen, welche die beiden Frauen zu Hochbeeten selbst zusammengebaut hatten. Die Materialien hatten sie sich in einem Baumarkt besorgt und dann galt es nur noch, die Hochbeete auch richtig zu befüllen. "Aber darüber gibt es ja viele Informationen, angefangen vom groben Baum- und Strauchschnitt oder Häckselgut, das gut verdichtet werden sollte, damit der Beet-Inhalt durch den Verrottungsprozess nicht zu schnell absackt. Darüber kommen dann die anderen Schichten. "Und ganz unten haben wir mit Hasendraht ausgelegt, um den Wühlmäusen das Handwerk zu legen", erklärt Nicole. Hier könnte es also im Frühjahr schon los gehen mit der Nutzung der Beete und der Versorgung aus dem eigenen Garten.

Das Gartengrundstück ist auch schon eingezäunt, was bei Hunde- und Katzenliebhabern einfach notwendig ist. Aber der Zaun soll doch noch etwas in den Hintergrund treten, weswegen an bestimmten Stellen eine Hainbuchen-Hecke gepflanzt werden soll, die darüber hinaus auch für etwas Sichtschutz sorgen wird.

Nicole und Silke Öchsner haben damit schon angefangen und dafür auch die richtige Zeit ausgewählt. Die Hainbuchen-Hecke befindet sich jetzt, im späten Herbst, in der Ruhephase und hat damit genügend Zeit, um neue Triebe zu entwickeln, die dann im Frühjahr austreiben können.

"Zum Glück haben wir für all die Arbeiten viel geschenkt bekommen oder haben Dinge auch von zu Hause mitgenommen. Damit meinen wir die zahlreichen Werkzeuge. Da brauchst du einfach Schaufel, Spaten, Rechen, einen Pickel oder eine gute Gartenschere und natürlich zahlreiche Kleingeräte. Bei den Schubkarren reicht eine gar nicht", berichten die Öchsners aus ihrer bisherigen Erfahrung.

Was braucht man sonst noch? "Bei all diesen Arbeiten muss man schon sehr viel Zeit investieren", erklang es fast gleichzeitig von den beiden Frauen. Zusammen genommen wären sie mehr als drei Wochen jeden Tag im Garten bei der Arbeit gewesen.

Neben der beruflichen Arbeit und den kürzer werdenden Tagen werde natürlich auch die Wochenenden dort mit Arbeiten verbracht. "Aber es macht auch riesigen Spaß, wenn man sieht, wie eins nach dem andern entsteht. Wenn noch der Rasen ausgelegt ist und die Pflanzung vorgenommen ist, kommt ja auch erst einmal für uns Winterruhe im Garten und wir freuen uns dann ganz sicher wieder auf die nächsten Arbeiten im Frühjahr."