Haselgrund Der Feuerwehr-Nikolaus kam im roten Auto mit Blaulicht

Annett Recknagel
Kurz vor der Abfahrt noch schnell ein Gruppenfoto mit Jana Endter (rechts), die die Aktion gemeinsam mit den zwei Nikolausdamen Irina und Andrea koordinierte. Foto: Annett Recknagel

Um die 70 Feuerwehrleute stülpten sich am Sonntagabend Nikolausmützen über und verteilten im Haseltal Schokolade, Äpfel und Mandarinen an 627 Kinder – diesmal dezentral von den Ortsteilen aus.

 
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Unterschönau - Sven winkte seiner Mutti durchs Fenster. Seine Frau Wencke füllte ganz schnell die Stiefel von Pauline. Blitzblank geputzt standen die vor der Haustür. Pauline schlief längst, als die beiden Hobby-Nikoläuse eine Tüte voller Schokolade, einen Apfel und eine Mandarine hineinstecken. Damit war ein Kind von 18 weiteren in Unterschönau schon einmal glücklich.

Für Sven und Wencke ging es weiter. Ihre Tour durch ihren Heimatort war sehr entspannt. 19 Kinder hatten in Unterschönau Stiefel geputzt und gut sichtbar vor die Türen gestellt. In Oberschönau galt es 38 Stiefel zu füllen. Hier war ein zweites Team der Freiwilligen Feuerwehr Unterschönau verantwortlich.

Kurz vor dem Start hatten sich alle Freiwilligen, die die Nikolausaktion in Unter- und Oberschönau unterstützen, am Feuerwehrgerätehaus in Unterschönau eingefunden. Die beiden Fahrzeuge wurde zügig beladen. Irina Kuchar als Stadtjugendfeuerwehrwartin gab letzte Anweisungen. Schnell noch ein Gruppenfoto mit Blaulicht und schon konnte es losgehen. Natürlich beschränkte sich die Aktion nicht nur auf Unter- und Oberschönau. Im gesamten Haselgrund wurden am Abend des zweiten Advents Nikolausstiefel gefüllt. Insgesamt waren es 627 Stück. Genau die gleiche Anzahl wie im Vorjahr, als man diese coronakonforme Geschichte erstmals durchführte. Im Nikolausbüro agierte Jana Endter als Stadträtin und zweite Beigeordnete.

Wie schon 2020 leitete sie die Organisation gemeinsam mit der Stadtjugendfeuerwehrwartin Irina Kuchar und Andrea Lunau. Vier Wochen brauchte man, um alles vorzubereiten. Wobei die Anmeldung über Flyer ging, die via Facebook rege geteilt und verbreitet worden waren.

Kinder bis zwölf Jahre konnten von den Eltern angemeldet werden. Und die Resonanz war überwältigend. In Viernau kamen 138 Anmeldungen bei den Feuerwehrleuten an, in Herges-Hallenberg waren es 47. Weitere 48 Stiefel wurden in Rotterode gefüllt. Das übernahmen die Wehrleute aus Altersbach, die in ihrem Heimatort 23 Mädchen und Jungen erfreuten. In Bermbach gab es 38 Anmeldungen.

Die meisten waren es freilich in der Kernstadt. Dort hatten die Hobby-Nikoläuse alle Hände voll zu tun – sage und schreibe 276 Kinder freuten sich am Nikolaustag über Süßes in ihren Stiefeln. Um die 70 Feuerwehrleute waren im Haselgrund im Einsatz.

„Das ist schon was, wenn der Nikolaus mit Blaulicht anrückt“, meinte Irina Kuchar. Die kleineren Kinder liegen um die Zeit schon in ihren Betten. „Die etwas größeren hocken erfahrungsgemäß hinterm Fenster und warten auf das Blaulicht“, schätzte Irina Kuchar und freute sich selbst sehr über diese Aktion. Den Nikoläusen gab sie jeweils einen Stapel Schnuppertickets mit. „Nachwuchs für die Feuerwehr wird immer gebraucht“, meinte sie und lächelte. Bleibt noch die Frage wer die Geschenke bezahlt hat.

Und damit kommen die Sponsoren an die Reihe. Der Edeka in Steinbach-Hallenberg spendierte 100 Milka-Beutel. Die Gemeindeverwaltung in Viernau weitere 180 Tüten. Dazu kamen 20 Beutel vom Tegut in Viernau. Dieser Supermarkt steuerte zudem noch das Obst bei. Was noch fehlte, konnte dank Geldspenden von der Stadtverwaltung, der Firma Hehnke, der Firma Döll und den Rennsteigwerken gekauft werden. Eine kleine Reserve nahm man vorsichtshalber auch noch mit.

Natürlich unterstützen auch der Stadtbrandmeister, Vincent Wicht, der Vorsitzende des Fördervereins der Feuerwehr, Daniel Marr und die Wehrführer der Ortsteile diese Aktion. „Wir freuen uns einfach über strahlende Kinderaugen“, waren sich alle einig. Eben weil derzeit so viele Adventsfeste und Weihnachtsmärkte ausfallen, war diese Aktion gerade für die Kinder ein kleiner Lichtblick in der Coronazeit.

Auf eine große Eröffnung wie im vergangenen Jahr am Steinbach-Hallenberger Feuerwehrgerätehaus hatte man auf Grund der derzeit gültigen Pandemie-Vorschriften verzichtet. Jede Feuerwehr startete mit der Aktion um Punkt 19 Uhr in ihrer Gemeinde.

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