Haselbach/Gera - Schwerbewaffnete Polizisten prägten in den Morgenstunden des 23. Juni 2017 das Bild in Haselbach. Im Zuge einer bundesweiten Razzia hatten Spezialkräfte des Bundes (GSG9) sowie der Länder Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hessen und Thüringen 14 Objekte durchsucht, zwei davon in dem Sonneberger Ortsteil. Wie das Landeskriminalamt Thüringen seinerzeit mitteilte, bestand der Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Insgesamt 13 Beschuldigten wurde vorgeworfen, bewaffnete Waldbiwaks in Südthüringen zu veranstalten oder an solchen Wehrübungen teilzunehmen. Zumindest einige der Beschuldigten, so hieß es unmittelbar nach den Maßnahmen, sollen Mitglieder einer international agierenden rechtsextremen Bewegung sein, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Staats- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik und anderer europäischer Staaten abzuschaffen. Bei der Razzia im Sonneberger und im Erfurter Raum sowie in Göttingen stellten die Beamten mehrere Kurz- und Langwaffen, Waffenteile und sonstige Waffen sicher. Darüber hinaus zogen die Ermittler rechtes Propagandamaterial, geringe Mengen Rauschgift sowie diverse Handys und Computer ein. Auch vollstreckten die Ermittler einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Erfurt gegen einen Beschuldigten. Dieser umfasste eine Ersatzfreiheitsstrafe von 106 Tagen oder eine restliche Geldstrafe von 2332 Euro wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.