Hard-Enduro-WM Hart, härter, Transsilvanien

Thorsten Horn

Auch beim schwersten Brocken der Hard-Enduro-Weltmeisterschaft kann Lenny Geretzky aus Suhl überzeugen. Der 18-Jährige fährt in die Top 20.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Mehr als ich erwartet habe“: Lenny Geretzky aus Suhl bei den Romaniacs. Foto: privat

Zum dritten Lauf der Hard-Enduro-Weltmeisterschaft reiste der Tross ins zentralrumänische Sibiu in Siebenbürgen, wo mit den Red Bull Romaniacs der mehrtägige und schwerste Wettkampf anstand. Mittendrin im Geschehen war wieder Lenny Geretzky, was schon mal keine Selbstverständlichkeit war. Denn beim wahrscheinlich extremsten aller Extrem-Enduros müssen die Teilnehmer eine gewisse Qualität haben und werden dementsprechend ausgewählt. Nun ist diese erste Hürde für einen 18-Jährigen nicht ohne, doch der junge Suhler kam problemlos ins Feld der weltbesten Hard-Enduro-Fahrer.

Nach der Werbung weiterlesen

Nachdem er schon beim Saisonauftakt in Zlatibor in Serbien mit Gesamtrang 29 unter knapp 180 Teilnehmern sowie Platz sieben in der Junioren-Wertung aufhorchen ließ, war er auch beim zweiten Saison-Event, dem legendären Erzberg Rodeo in Österreich, gut dabei, musste aber in aussichtsreicher Position aufgeben.

Puls von 210

Offensichtlich hatte es sein Team mit Energie-Präparaten etwas zu gut mit ihm gemeint. „Da hatte ich schon beim normal Dastehen einen Puls von 210. Ich habe dann lieber aufgegeben und mich im Krankenhaus durchchecken lassen“, erklärt er seinen letztlich nur 99. Gesamtrang. Im Zwischenklassement der Junioren rutschte er dadurch auf den elften Rang ab.

Bei den „Romaniacs“ gab es in der Junioren-Klasse mangels entsprechend qualifizierter Fahrer keine Wertung, sodass Lenny Geretzkys volle Konzentration auf der Gesamtwertung der Gold-Klasse lag.

Und in dieser kam er auf dem beachtlichen 18. Platz ins Ziel. „Damit bin ich super zufrieden. Das Hauptziel war, erst einmal zu finishen. Das Ergebnis war eigentlich zweitrangig. Der 18. Platz war dann aber mehr als ich erwartet habe“, sagte Lenny Geretzky anschließend.

Zu den Torturen schilderte er etwas detaillierter: „Das war das härteste Rennen der Welt und ging insgesamt fünf Tage. Beim Prolog war es extrem heiß und am zweiten Tag hat es richtig viel geregnet. Das war ebenso brutal. An einem Tag hatte ich ein bisschen ein mentales Problem, weil da in den Bergen nur etwa 500 Meter über mir ein Blitz eingeschlagen hat. Am Tagesende haben dann die kompakten Zusatz-Runden fürs Fernsehen auf einem richtig schweren Parcours einem den Rest gegeben. Der letzte Tag war dann der ekligste, weil da die Kraft schon richtig im Keller war. Aber ich habe alles gut gemeistert und war richtig froh, als ich das Ziel gesehen habe.“

Finale beim „Rodeo“ im Erzgebirge

In der Hard-Enduro-WM stehen noch drei Rennen an, von denen Lenny Geretzky allerdings jenes Ende August in Kanada auslassen wird. In Spanien sowie beim Saisonfinale, dem Getzenrodeo im Erzgebirge am 3. und 4. November, wird er dann aber versuchen, seine Position in der Junioren-Tabelle wieder zu verbessern.

Zwischendurch gibt er sich der Hard Enduro Series Germany (HESG) hin, in der er sich aktuell die Tabellenführung in der Junioren- wie auch der Overall-Wertung mit je einem weiteren Fahrer teilt.