Handwerk Vom Bastler zum Meister

  Foto: HWK

Als Bester Jungmeister seines Gewerkes, der Elektrotechnik des Jahrgangs 2020, wurde der Suhler Maik Hoffmann kürzlich bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Südthüringen ausgezeichnet. Angefangen hatte er mit acht Jahren als Elektronikbastler.

 
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Suhl/Meiningen - Maik Hoffmann hat schon im Alter von acht Jahren seinen Computer auseinandergenommen und repariert. „Ich habe meinen Amiga 500 mit einem 600er-Laufwerk aufgerüstet. Das hat hinterher auch funktioniert“, erinnert sich der heute 34-jährige. „Auch an RFT-Radios und Tonbandgeräten habe ich herumgebastelt. Nur an den Fernseher haben mich meine Eltern nicht herangelassen.“

Dieses frühe Hobby und einige Praktika haben in Maik Hoffmann die Liebe zum Elektrohandwerk entfacht. Zuerst wurde er nach dreieinhalbjähriger Ausbildung im Januar 2008 Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. „Das war der erste Jahrgang unter dieser neuen Bezeichnung“, berichtet er. Gearbeitet hat er in diesem Handwerksberuf in Zella-Mehlis und in Wölfis. 2015 ver-schlug es ihn in ein Unternehmen am Bodensee, das Montageeinsätze im gesamten Bundesgebiet durchführte.

Damals reifte in Maik Hoffmann der Entschluss, Elektrotechnikermeister zu werden und als gebürtiger Schleusinger wieder nach Südthüringen zurückzukehren. Im März 2019 begann er seine Meisterausbildung auf dem Bildungscampus BTZ-Rohr Kloster. „Ich möchte mich unbedingt beim BTZ-Team bedanken, die machen alle einen tollen Job. Ich hatte da viele gute Gespräche, und wir haben immer eine Lösung gefunden“, erzählt er. Die Ausbilder hebt Maik Hoffmann ebenfalls hervor und regt an: „Der Smart-Home-Bereich, also die Heim-Automation, könnte in die prakti-schen Teile eins und zwei noch mehr Eingang finden.“

Genau dieser Bereich boomt in der Elektrotechnik. „Da gibt es viele großartige Sachen. Manches davon ist Luxus, aber es zeichnet sich ein Umbruch ab. Und für all diese Ausstattung werden immer Steueranlagen benötigt“, erklärt er.

Im März 2020 sollte eigentlich die letzte mündliche Meisterprüfung stattfinden, doch durch die Corona-Zwangspause in der Meisterausbildung ging es erst im Juni im BTZ Rohr-Kloster weiter. Maik Hoffmann schloss erfolgreich ab.

Zum Glück konnte er davor auch ohne Meisterbrief in der Tasche bei der Elektro-Wolf GmbH in Meiningen anfangen. Dort wird er als Nachfolger für einen der bisherigen Meister, der demnächst in den Ruhestand geht, aufgebaut. Am liebsten würde auch Maik Hoffmann bis zur Rente in dem Handwerksunternehmen bleiben.

Mit Frau und Kind lebt er in Suhl und fühlt sich sehr wohl hier. Es bereitet ihm Spaß, sein frisch erworbenes Wissen anzuwenden und auf den verschiedenen Baustellen die Azubis einzuweisen.

„Ich bringe unseren Lehrlingen gern etwas bei. Das ist wichtig für einen Meister, einerseits eine Fachkompetenz zu besitzen und diese andererseits auch weiterzugeben und gut zu vermitteln“, sagt er. Deshalb könnte er sich bereits jetzt vorstellen, auch einmal selbst im Prüfungsausschuss mitzuwirken.

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