Handball-Thüringenliga Happy, auch ohne Harz

Feierabend, Feierstunde: Die Suhler Mannschaft nach dem 32:18-Auswärtssieg. Foto: HSG Suhl/privat

Die Sorgen vor dem harzfreien Auswärtseinsatz in Behringen waren unbegründet. Die Thüringenliga-Handballer der SG Suhl/Goldlauter siegen auch ohne Kleber.

 
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. Selbst der Chefcoach hatte trotz eines perfekten Saisonstarts so seine Zweifel: „Klar ist: Dort wirst du nicht mit zehn Toren gewinnen!“, stutzte Ronny Wiegand, der Trainer der Thüringenliga-Handballer aus Suhl und Goldlauter, nach dem 39:19-Kantersieg gegen Ziegelheim alle allzu großen Hoffnungen auf einen ebenso dominanten Suhler Auswärtsauftakt vor einer Woche zurecht. Immerhin ging es am Samstag nach Behringen, in eine Sporthalle, in der Klebemittel nicht zum Inventar gehört.

Doch die Angst vor dem ungewohnten Handling war nicht der Rede wert. Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung hat die SG Suhl/Goldlauter den nächsten souveränen Sieg eingefahren und die Tabellenführung verteidigt. Suhl siegte mit 32:18 (15:9) gegen den SV Behringen-Sonneborn.

Der Abwehrchef ist krank

Dabei hatten sich die Vorzeichen vor dem Anwurf am langen Wochenende nochmals eingetrübt: Nachdem Suhls Langzeitverletzter Tamas Pamer zum Zuschauen verdammt war, meldete sich am Spieltag auch Abwehrchef und Kapitän, Daniel Szenteszki, mit einem grippalen Infekt kurzfristig ab.

Das Fehlen der beiden Stammspieler merkte man dem Tabellenführer dennoch nicht an. Den Torreigen eröffnete Pero Ruzic in der 1. Spielminute. Behringens Mirko Brachmann und zweimal Michael Koch sorgten bis zur 8. Minute für den letztmaligen Ausgleich an diesem Abend zum 3:3.

Von nun an lief der Suhler Motor auf Hochtouren und Dawid Biskup, Jane Janchev und Vuk Cetnik spielten die Behringer Abwehr schwindelig und fanden den freien Mann. Über ein 10:4 in der 14. Spielminute und einer soliden Abwehr vor einem starken Borisa Eskic im Suhler Tor, konsequenten Konterspiel und konzentrierten Positionsangriffen wurden beim Stand von 15:9 die Seiten gewechselt.

Die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber von Trainer Christopher Kohls bekamen auch mit Wiederanpfiff keinen Zugriff auf das Spiel. Nach 40 Minuten vermeldete die Anzeigetafel eine sichere 21:10-Führung. Auch wenn in den folgenden zehn Minuten die Heimmannschaft die letzten Kräfte mobilisierte und der Gast zu fahrlässig mit den herausgespielten Chancen umging, spiegelte sich dies kaum im Spielstand wieder. Acht Minuten vor dem Ende führte Suhl/Goldlauter mit beinahe zehn Toren (24:15).

Bis zum Abpfiff konnten sich auch Nenad Mirkovic und Neuzugang Slobodan Veselinovic in die Torschützenliste eintragen. Seine ersten Spielminuten erhielt auch der erst 19-jährige ungarische Torhüter Laszlo Almas.

Beim Spielstand von 32:18 beendete die Schlusssirene die Partie. Gastgeber SV Behringen/Sonneborn konnte sich nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel eigentlich nur über eine Sache freuen: Das Team stellte mit Mirko Brachmann immerhin den erfolgreichster Werfer des Spiels. Der Behringer Rückraumschütze traf achtmal. Dahinter folgten für Suhl mit je sieben Toren Vuk Cetnik und Pero Ruzic.

Dem sportlichen Leiter der SG Suhl/Goldlauter, Michael Adam, war die Erleichterung und Freude ob des zweiten souveränen Auftritts in dieser Saison anzusehen. „Das Trainerteam hat die Mannschaft taktisch hervorragend auf das heutige Spiel eingestellt und die Mannschaft hat dies perfekt umgesetzt. Wir sind auf einem sehr guten Weg.“

Goldbach mit „Insider-Wissen“

Auf diesem Pfad wird nun allerdings eine längere Verschnaufpause eingelegt. Erst am 15. Oktober kann Suhl/Goldlauter die Erfolgsserie fortsetzen. Dann kommt ein ungleich härterer Brocken in die Wolfsgrube: der punktgleiche Tabellenzweite Goldbach/Hochheim. Bei den Rand-Gothaern sitzt seit diesem Sommer ein Mann auf der Trainerbank, der davor zwei Jahre lang das Suhler Trikot trug: Maic Sadewasser.

Dass der Hüne die Stärken und Schwächen der SG offenbar nicht vergessen hat, hat die diesjährige Vorbereitungszeit gezeigt. Gegen die erfahrenen und gut verstärkten Rand-Gothaer zog Suhl/Goldlauter seinerzeit den Kürzeren.

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