Handball Böse Überraschung

Thomas Levknecht
Abgezogen: Jannis Schneibel beim verlorenen Spiel in Würzburg. Foto: Frank Arnold/sportfotoeisenach

Zweitligist ThSV Eisenach unterliegt am Sonntagabend völlig unerwartet beim Tabellenletzten Wölfe Würzburg mit 28:32.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Damit hatte wahrlich keiner gerechnet: Der Tabellenzweite ThSV Eisenach kassierte beim Schlusslicht Wölfe Würzburg eine verdiente 28:32 (11:14)-Niederlage. Keiner der Eisenacher Spieler fand am Sonntagabend seine Normalform. Hinzu kam die Hiobsbotschaft vor dem Spielbeginn. Bei der Erwärmung verletzte sich der in den vergangenen Wochen so zuverlässige Torhüter Erik Töpfer und stand damit nicht zur Verfügung.

Nach guten Beginn mit einer raschen 4:0-Führung (6.) glaubten die Eisenacher wohl an einen gemütlichen Adventsspaziergang. Doch sie hatten die Rechnung ohne die Gastgeber gemacht. Diese manövrierten die Eisenacher Deckung immer wieder aus – und in den Angriffszügen der Westthüringer fehlte die letzte Konsequenz. Somit gab man die Führung schnell aus der Hand und lag nach 14 Minuten mit 6:8 in Rückstand.

Von nun an fehlte die Kreativität und die Leichtigkeit, die in den letzten Spielen wie selbstverständlich das Auftreten des ThSV geprägt hatte. Personelle Wechsel aufseiten der Gäste blieben ohne den gewünschten Erfolg. Fynn Hangstein glich zwar zum 9:9 aus (19.), die besseren Argumente hatten abermals die blutjungen Wölfe aus Würzburg, die in das verwaiste ThSV-Tor zum 14:11 trafen (29.). Praktisch mit der Sirene setzte Hangstein einen Siebenmeter ans Holz.

Nach dem Wiederbeginn änderte sich das Bild nicht. Jeder Wölfe-Ball zappelte im Eisenacher Kasten. Mit einfach strukturiertem Angriffshandball, der mit viel Herz vorgetragen wurde, ließen die Gastgeber die Wartburgstädter regelrecht alt aussehen. Oftmals reichten den Würzburgern einfache Finten, um zum erfolgreichen Torwurf anzusetzen.

Das energische Aufbäumen der Eisenacher fiel aus, auch weil ihnen zumindest an diesem Tag die handballerischen Mittel fehlten. Und dennoch hätte die Begegnung beim 26:24 (51.) und 27:25 (53.) noch kippen können, doch der durchaus mögliche Anschlusstreffer gelang nicht. Im Siegesrausch marschierte das tabellarische Kellerkind gegen den Aufstiegsanwärter ins Ziel, während ThSV-Spieler Jannis Schneibel frustriert anmerkte: „Wir sind gut gestartet, doch dann passierte das, was eigentlich nicht passieren durfte. Wir haben die Wölfe ins Tempospiel kommen lassen. Unser Rückzugsverhalten in der ersten Halbzeit war unser Hauptproblem. Nach dem Seitenwechsel bekamen wir keinen Zugriff in der Abwehr. Schlimmer noch, einfache Sachen bekamen wir nicht verteidigt. Und wenn ein paar Prozente fehlen, unterliegt man dann auch beim Tabellenletzten.“

Bilder