Handball, 2. Bundeliga ThSV wie im Rausch

Thomas Levknecht
Flugmodus: Eisenachs Timothy Reichmuth Foto: Christian Heilwagen

Der ThSV Eisenach bejubelt vor heimischer Kulisse einen 31:23 (16:15)-Galasieg über den HC Elbflorenz und bleibt damit weiter auf Kurs Bundesliga.

 
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Mit seinen über 2300 Fans feierte der ThSV Eisenach einen rauschenden Handballabend. „Wir wurden von der Atmosphäre förmlich getragen“, erklärte ein aufgekratzter Malte Donker kurz nach dem souveränen Sieg. Nicht nur die Einheimischen waren von der Lautstärke in der Werner-Aßmann-Halle überwältigt, auch der Gegner sog, trotz der klaren Niederlage, die Stimmung förmlich auf: „Vor solch einer Kulisse zu spielen, hat richtig Spaß gemacht“, befand Rico Göde, der Coach des HC Elbflorenz.

Riesenbeifall gab es vorab für eine öffentliche Vertragsunterzeichnung. Die Firma Kötter Security wird in der nächsten Saison Hauptsponsor des ThSV Eisenach. Zudem vereinbarten Linkshänder Malte Donker und der ThSV die Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit bis zum Sommer 2025. Und Moritz Ende, 23-jähriger Rechtsaußen von den Füchsen Berlin, heuert im Sommer in der Wartburgstadt an. Er soll die Position des abwandernden Ante Tokic übernehmen.

Schlendrian vor der Pause

Der ThSV Eisenach startete mit einer 5:1-Abwehr in die Partie und zog nach ruhigem Beginn (3:3, 7.) sofort die Zügel an. Den Westhüringern gelang es, ein beruhigendes 5-Tore-Polster aufzubauen (20.). „Bis zur 20. Minute, bis zu unserer 12:7-Führung, setzten wir unser Konzept weitestgehend um“, konstatierte Philipp Meyer. Von nun an zog der Schlendrian bei den Wartburgstädtern ein und die Gäste aus Dresden kamen bis zum Pausenpfiff auf einen Treffer heran.

Mit viel Wut über eigene Unzulänglichkeiten kamen die Wartburgstädter aus der Pause. Was nun folgen sollte, glich Handball nahe der Perfektion. Peter Walz eröffnete das Eisenacher Feuerwerk mit sehenswertem Abschluss (20:18/35.). „Wir haben nach dem Seitenwechsel das Sieben gegen Sechs sehr gut verteidigt und aus den Ballgewinnen resultierten schnelle Gegenstoßtreffer“, sagte Eisenachs Linksaußen Timothy Reichmuth.

Dresdens Angriffsbemühungen zerschellten an der Eisenacher Abwehr oder spätestens bei Keeper Johannes Jepsen, der seinen Kasten schier vernagelte. Im Angriff gelang nun alles – sogar der Kempa-Trick. Ante Tokic warf auf den in den Kreis einspringenden Fynn Hangstein, der keine Mühe mehr hatte ins verwaiste Tor einzuwerfen (27:21, 50.). „Unser Coach hat uns zur Pausenbesprechung konkret gesagt, was wir besser machen müssen. Das haben wir dann auch umgesetzt. Wir standen nicht mehr so offensiv, haben die Gäste zu Würfen aus dem Rückraum provoziert, und da war Johannes Jepsen zur Stelle“, sagte ein sichtlich erfreuter Reichmuth.

Eisenach: Jepsen, Gorobtschuk; Reichmuth (3), Hübke, Hangstein (9/1), Ulshöfer (1), Walz (4), Grgic (1), Hideg, Tokic (3), Meyer, Donker (1), Schneibel (4), Snajder (3/1), Weyhrauch, Saul (2)

Elbflorenz: : Mallwitz, Noack, Mohs; Zobel (2), Wucherpfennig (4), Emanuel (2), Buschmann, Dumcius, Kretschmer (2), Stavast (2), Vanco (3), Klepp (1), Mylonas (1), Schulz (3), Wellner (3)

Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach); Zuschauer: 2323; Siebenmeter: 2/4 – 0/2 – Zeitstrafen: 3 – 2

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