Halloween Gastgeber mit schauriger Leidenschaft

Philipp Scholz und Jana Reinke aus Schwallungen sind leidenschaftliche Halloween-Fans. Zum Abend des Gruselns und Grauens laden sie auf ihr Grundstück ein. Der Erlös des Geister-Festes soll dem Schmalkalder Tierheim zugute kommen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das sind erst die Anfänge: Philipp Scholz hat schon mal ein paar Grusel-Gestalten im Vorgarten platziert. Am Montagabend soll es hier noch deutlich gespenstischer zugehen. . Foto: /Ulricke Bischoff

Schon Tage vor dem Halloween-Abend, der am 31. Oktober gefeiert wird, zeigt sich in der Schwallunger Kreuzstraße, dass hier Freunde des ursprünglich irischen Brauchs wohnen. Im Vorgarten des Hauses 22 sitzen drei Skelette auf der Gartenbank, ein Grabstein ist aufgestellt, davor lugt ein Totenschädel aus dem Gras und winkt dem Betrachter mit Knochenhänden zu. Von den Pfosten eines zusätzlich aufgestellten Zauns grinsen Totenköpfe.

Nach der Werbung weiterlesen

Er sei noch nicht weit gekommen mit der Dekoration, sagte Philipp Scholz Anfang der Woche, das meiste werde erst kurz vor dem Fest am Montagabend drapiert. Dann kommen weitere Grabsteine und kichernde Hexen mit ihren brodelnden Töpfen dazu, es wird sprechende Kürbisse geben, Nebelmaschinen und eine springende Riesenspinne. Ab etwa 17 Uhr sind Gäste willkommen und wer das Grundstück betritt, wird durch ein Tor gebeten. Obendrauf sitzt, wer sonst, der Sensenmann.

Mit Flyern und Plakaten laden Philipp Scholz und Jana Reinke zum Besuch der Party ein. „Trick or Treat“ lautet ihr Motto, es ist der Spruch, den auch hierzulande Kinder übernommen haben, wenn sie am Abend vor Allerheiligen kostümiert von Haus zu Haus ziehen und unter Androhung von Streichen Süßigkeiten fordern: „Süßes oder Saures!“ heißt es dann.

Süßes wird es für die Kinder am Montag beim Fest in der Kreuzstraße geben, die Erwachsenen werden gebeten, einen „Treat“, also eine Gabe, in einen Totenschädel zu legen. Das Geld soll Tieren in Not zugute kommen: Die Veranstalter sammeln zugunsten des Tierschutzvereins Schmalkalden, der die Tierauffangstation betreibt.

Essen und Getränke werden sie wohl nicht anbieten, sagt Philipp Scholz, dazu sei ihnen der Aufwand zu groß. Energie stecken sie dafür in die Ausgestaltung des Abends. Der 32-Jährige, der am Montag zum Kürbismonster wird und im normalen Leben eine Werbetechnik-Firma betreibt, will eine Halloween-Show zusammenschneiden und an die Hauswand beamen, einen Film von etwa 15 Minuten Dauer. Mega-gruselig werde es nicht, beruhigt er, vorsichtshalber werde er aber ein „FSK 12“ einblenden – der Hinweis, dass die Show besser nur von über Zwölfjährigen betrachtet werden soll.

Bereits in den vergangenen Jahren stieg in der Kreuzstraße eine Halloween-Party, für Freunde, Verwandte und die Kinder der Nachbarschaft – und jedes Mal wurde es etwas größer. Die Zahl der grausigen Zutaten, die das Jahr über im Keller lagern, wuchs an. Am Montag feiern sie erstmals mit allen, die durchs Gruseltor kommen. Bis etwa 22 Uhr werde der Spuk dauern, schätzt Philipp Scholz – immerhin ist Allerheiligen am Dienstag in der Region kein Feier- , sondern ein normaler Arbeitstag.

Für die Schwallunger Gastgeber ist Halloween – das vor allem in den USA groß gefeiert wird – „eine Passion“, sagt Philipp Scholz. Bevor die beiden das Haus in der Kreuzstraße für sich renovierten, hätten sie in einer Zweiraumwohnung gewohnt. Mit den größer gewordenen Möglichkeiten im eigenen Haus wuchs auch die Freude am Dekorieren. In diesem Fall auf eine gespenstisch-schaurige Weise.