Halbe Milliarde Euro Profit Dünger-Boom: K+S vervierfacht seinen Gewinn

Verdient derzeit richtig viel Geld mit den hohen Düngerpreisen: Der Bergbaukonzern K+S. Foto: dpa/Uwe Zucchi

Nahrungsmittelpreise steigen, Dünger ist weltweit gefragt, aber knapp: Das lässt Aktionäre und Manager von K+S frohlocken. Der Bergbaukonzern mit Kaliwerken in Südthüringen und Osthessen vervierfacht sein aktuelles Ergebnis. Im Vorjahr brachte jeder eingenommene Euro fast 44 Cent Gewinn. Umweltschützer fordern nun, etwas von dem vielen Geld in den Schutz vor Versalzung zu stecken.

 
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Der Düngerkonzern K+S hat seinen Quartalsgewinn vervierfacht und rechnet trotz gestiegener Preise für Kalidünger weiterhin mit einer robusten Nachfrage. „Die Landwirte verdienen auch sehr gut, trotz der hohen Kalipreise“, sagte Unternehmenschef Burkhard Lohr am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen. Zudem mache Kali nur einen kleinen Teil der Kosten von Bauern aus – bei teils historischen Höchstpreisen für Agrarprodukte. In diesem Umfeld steigerte der MDax-Konzern Umsatz und Gewinn zum Jahresstart deutlich. K+S beschäftigt im Kalirevier an der Werra in Thüringen und Hessen rund 4400 Mitarbeiter und ist der größte Arbeitgeber dieser Region.

Fast 44 Prozent Rendite

Im ersten Quartal stieg der Umsatz um fast zwei Drittel auf 1,2 Milliarden Euro. Allerdings ging die verkaufte Menge zurück. Dies sowie gestiegene Energie- und Logistikkosten seien durch höhere Verkaufspreise und Währungseffekte mehr als ausgeglichen worden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichte mit 524 Millionen Euro mehr als das Vierfache des Vorjahreswertes. Experten hatten etwas weniger erwartet.

Dass der Absatz etwas zurückging, begründete Lohr mit schlechtem Wetter in den USA und fehlendem Stickstoffdünger in Europa, den Kali zur Ergänzung braucht. Die Nachfrage in Brasilien, China und Indien ist Lohr zufolge unverändert hoch.

Am heutigen Donnerstag stellt sich der K+S-Vorstand seinen Aktionären. Ihre Fragen an das Management mussten die Anteilseigner vorab einreichen. K+S profitiert von den hohen Kalipreisen und einem guten Geschäft mit Auftau- und Chemiesalzen. Der Konzern hatte für 2021 steigenden Umsatz und Gewinn gemeldet, nachdem 2020 auch wegen hoher Abschreibungen ein Minus von 1,9 Milliarden Euro verbucht wurde. Wegen des Verlustes hatte es damals keine Dividende gegeben. Für 2021 soll es für die Aktionäre 20 Cent pro Aktie geben.

Der BUND Hessen forderte von K+S angesichts der Zahlen mehr Engagement für den Umweltschutz. Das Unternehmen müsse das Haldenwachstum beenden und die salzhaltigen Abfälle in die Bergwerke zurückbringen oder vermarkten, statt sie außerhalb zu entsorgen. er

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