In der Türkei habe sich die neue Methode schnell verbreitet. In Europa und den USA aber habe man den Trend nicht erkannt. 2011 noch sei er damit in der US-Metropole Boston auf Unverständnis gestoßen. "Das hat der Türkei genutzt", meint Erdogan. Außerdem sei es bei ihm in Land preiswerter als anderswo gewesen.
"Die goldenen Zeiten in der Türkei neigen sich dem Ende zu"
Erdogan bezweifelt allerdings, dass sich die Türkei in den kommenden Jahren auf dem Gebiet behaupten können wird. Tatsächlich entwickelt sich der Gesundheitstourismus nicht so, wie erhofft. Laut Gesundheitsministerium bleiben die aktuellen Zahlen hinter den Erwartungen zurück.
Im Jahr 2023 nahm der Staat laut Statistikbehörde etwa 2,3 Milliarden US-Dollar (heute: 2,3 Milliarden Euro) aus dem Gesundheitstourismus ein. Blickt man auf Prognosen aus der Vergangenheit, sollte der Sektor ganz andere Zahlen erreichen. Vor rund zehn Jahren meinte der Tourismusverband Türsab, die Einnahmen für das Jahr 2023 könnten im Bereich von 20 bis 25 Milliarden Euro liegen.
"Die goldenen Zeiten in der Türkei neigen sich dem Ende zu", meint Doktor Erdogan. Mittlerweile würden Kliniken in Europa Haar-Behandlungen für 2.000 Euro anbieten. "Das hat es früher nicht gegeben." Die Reise an den Bosporus werde damit oft hinfällig.