Das lässt aufhorchen: Gibt es noch andere Menschen, die die gefühlsmäßigen Verwerfungen rund um den Coiffeurbesuch kennen? Muss es eigentlich! Denn die wenigsten sind ja mit so einer Mähne gesegnet, die außer Spitzenschneiden nichts verlangt, um eine Zierde zu sein, ein Rahmen, der das Gesicht, je nach Zustand, entweder zurückgenommen zur Geltung bringt oder prätentiös von ihm ablenkt. Alle anderen Menschen drehen sich – das ergab eine nicht repräsentative Umfrage im direkten Umfeld – in einem ununterbrochenen Kreislauf, in seiner Komplexität dem Zitronensäurezyklus aus dem Bio-Grundkurs ähnlich. In diesem entwickelt sich das Kopfhaar vom Zustand totaler Verwahrlosung hin zur Wunschfrisur und wieder zurück.