Gruppe plante Umsturz Auch zwei Objekte in Meiningen und Eisenach durchsucht

Mitgliedern der Chatgruppe "Vereinte Patrioten" werden Vorbereitungen zu einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. Dabei soll es sich um Vorbereitungen von Sprengstoffanschlägen handeln. Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Mitglieder einer bundesweiten Chatgruppe aus sogenannten Reichsbürgern und Gegnern der Corona-Politik wollten einen hochrangigen deutschen Politiker entführen. In dem Zusammenhang durchsuchte die Polizei auch Thüringer Objekte.  

 
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Meiningen/Eisenach - Polizeikräfte haben am Mittwoch bei einer landesweiten Durchsuchung auch zwei Objekte in Thüringen näher unter die Lupe genommen. Dabei ging es um je ein Objekt im Raum Eisenach sowie in Meiningen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bestätigte. Das Thüringer Landeskriminalamt und die Bereitschaftspolizei sollen nach Informationen des MDR beteiligt gewesen sein.

Unter der Leitung der Behörde wird seit Oktober 2021 ein Ermittlungsverfahren gegen eine Gruppierung geführt, deren Ziel es sei, einen länger andauernden bundesweiten Stromausfall herbeizuführen. Offenbar hatten die Beschuldigten geplant, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Zuge des dann entstehenden Chaos zu entführen.

Die Hauptbeschuldigten sind deutsche Staatsangehörige und zwischen 41 und 55 Jahren alt und sollen noch am Mittwoch dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Thüringer mit Kontakt zu Hauptbeschuldigten

Unter den Hauptbeschuldigten sind die beiden Thüringer, bei denen am Mittwoch Durchsuchungen stattfanden, allerdings nicht. Sie befänden sich auf freiem Fuß, hätten aber in Kontakt zu den Hauptbeschuldigten gestanden, heißt es von der Koblenzer Ermittlungsbehörde. Bei der in Meiningen durchsuchten Person kommt hinzu, dass gegen sie wegen Volksverhetzung im Zusammenhang mit den Corona-Protesten und in Telegram-Gruppen ermittelt werde. Die Ermittler rechnen die Personen der Corona-Protestszene und der Reichsbürgerbewegung zu, heißt es in einer Mitteilung des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz.

Sicherstellungen gab es nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch in Thüringen. Details dazu werden aber erst die laufenden Ermittlungen hervorbringen.

Insgesamt waren 270 Polizistinnen und Polizisten in 20 Objekten im Einsatz. Neben Thüringen standen Durchsuchungsmaßnahmen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein auf dem Plan.

>>> Gruppe soll Entführung Lauterbachs und Umsturz geplant haben

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