Trend 3: Nachhaltig
Ein Schlagwort für zeitgemäßes Gärtnern lautet: Nachhaltigkeit. Das bedeutet unter anderem die Vermeidung von Kunststoffen im grünen Bereich. Einwegmaterialien wie Plastiktöpfe, synthetische Folien, aber auch kurzlebige Gartenwerkzeuge aus umweltschädlichen Materialien sollten vermieden und durch langlebige Alternativen aus Holz und Edelstahl ersetzt werden. Puristen proklamieren auch den Verzicht auf elektrische Gartengeräte und setzen auf Handarbeit. Das erspart eine hohe Stromrechnung und zugleich den Gang in das Fitnessstudio.
Torf im Garten geht übrigens gar nicht mehr, weil dessen Abbau klimaschädlich ist. Alternativen sind beispielsweise Holzfasern, Rindenhumus oder der gute alte Kompost. Weitere Aspekte beim nachhaltigen Gärtnern sind die Beachtung des Artenschutzes, also eine insektenfreundliche Pflanzenauswahl, Vogelschutz sowie kluges Wassermanagement.
Trend 4: Wildwuchs
Was die Ästhetik betrifft: Lange galten klare Formen, strenge Linien und ein gewisser Minimalismus als das Nonplusultra moderner Gartengestaltung. Dies gipfelte in Schottergärten, die von steingefüllten Edelstahl-Gabionen eingefasst werden. Inzwischen hat eine Gegenbewegung eingesetzt: mehr Natur im Garten! Zeitgemäß sind daher Gärten mit einheimischen Pflanzenarten, in denen es auch mal etwas wild aussehen darf.
Der Einsatz nachhaltiger Materialien beim Gartenbau wird dabei favorisiert, etwa die Verwendung einheimischer Holzarten, regionaler Steinsorten und das Upcycling, also die Wiederverwendung bereits vorhandener Materialien. Zum Beispiel können gebrauchte Ziegelsteine als Beeteinfassung oder zum Pflastern von Gartenwegen dienen.
Trend 5: Selbstversorger
Selbstversorgung und Permakultur sind ebenfalls gefragter denn je und erleben in Pandemie- und Kriegszeiten einen Boom. Die Motivation: das Futter einfach selbst anbauen, um in Krisenzeiten nicht zum Opfer der Weltpolitik zu werden. Umso besser, wenn das auch noch dauerhaft und nachhaltig geht.
So wird etwa bei der Permakultur nach den Prinzipien der Natur und ohne Agrarchemie gearbeitet. Ziel ist es, durch geschlossene Stoffkreisläufe langfristig stabile Ökosysteme zu schaffen, die sich selbst erhalten – der Traum aller Selbstversorger! Wichtige Faktoren sind Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, aber auch soziale Aspekte. Wiederentdeckt werden dabei alte, oft regionale Obst- und Gemüsearten, etwa historische Kartoffel- oder Tomatensorten.
Trend 6: Digitale Helfer
Immer öfter werden auch digitale Helfer beim Gärtnern genutzt, etwa Apps zur Anbauplanung im Nutzgarten, zum intelligenten Gießmanagement oder zur Pflanzenbestimmung. Smarte, von Computern gesteuerte Bewässerungssysteme sind in Zeiten des Klimawandels gefragter denn je. Und nicht selten zieht ein autark arbeitender Mähroboter seine Kreise auf den Rasenflächen rund ums Haus. Bis die Gartenarbeit komplett von Computern übernommen wird, kann es allerdings noch etwas dauern.
Trend 7: Dschungelbüro
Seit Ausbruch der Pandemie arbeiten viele Menschen im Homeoffice. Was liegt näher, als die Grenzen zwischen drinnen und draußen verschwimmen zu lassen? Etwa indem ein Outdoor-Büro eingerichtet oder eine Freiluft-Küche installiert wird oder einfach der Balkon oder die Terrasse einladend gestaltet werden.
In jüngster Zeit wird die Wohnung auch gern in einen „Urban Jungle“ verwandelt, also einen Dschungel in der Stadt. Influencer geben ihre Tipps auf unzähligen Blogs, hippe User tauschen sich in den sozialen Netzwerken über Pflanzenpflege und die ausgefallensten Arten aus.
Zu den angesagtesten Zimmerpflanzen zählen zurzeit Blattschmuckpflanzen wie Fensterblatt (Monstera), die fast unkaputtbare Glücksfeder (Zamioculas) und der Gummibaum (Ficus). Wer es gern blühen sieht, greift lieber zur Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis). Sie ist pflegeleicht und dauerschön, aber kein aktueller Trend, sondern seit Jahrzehnten ein Klassiker auf der Fensterbank. Manche Mode avanciert eben zum Dauerbrenner.