Großstädte unbezahlbar Bauland kostet Rekord-Preise

Häuslebauer bekommen immer mehr Probleme, ihren Traum zu verwirklichen. Schon die Preise für Bauland klettern auf immer neue Höhen. Nur auf dem Land sind Grundstücke noch erschwinglich.

 
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Erfurt/Wiesbaden - Bauland war im vergangenen Jahr in Deutschland so teuer wie noch nie. 199 Euro mussten Käufer im Schnitt pro Quadratmeter baureifes Land zahlen, berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag. In Thüringen ist der Durchschnittspreis einer der niedrigsten – er liegt bei 52,77 Euro pro Quadratmeter, geht aus Daten das Landesamtes für Statistik hervor.

Die Statistiken weisen riesige Unterschiede aus: In deutschen Großstädten (über 500 000 Einwohner) kostete der Quadratmeter 2020 im Schnitt 1213 Euro, während in kleinen Orten mit Preisen unter 40 Euro regelrechte Schnäppchen zu machen sind.

Ähnlich groß fallen auch die Unterschiede innerhalb Thüringens aus. Am teuersten ist hier den Daten zufolge die kreisfreie Stadt Jena mit durchschnittlich 569,10 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet, dass ein relativ kleines Grundstück für ein Einfamilienhaus hier schon mit mehr als 200 000 Euro zu Buche schlägt. An zweiter Stelle liegt Erfurt mit 195,56 Euro pro Quadratmeter und Weimar mit 189,89 Euro. Von den Landkreisen hatte der Ilm-Kreis mit 81,83 Euro pro Quadratmeter den höchsten und der Landkreis Nordhausen mit 21,66 Euro pro Quadratmeter den niedrigsten durchschnittlichen Kaufwert zu verzeichnen.

Grundlage für die Daten sind die Grundstücksverkäufe des Jahres und die dabei gezahlten Preise. Hierbei geht es um sogenanntes baureifes Land; Rohbauland, bei dem die rechtlichen Grundlagen für eine Bebauung noch nicht geklärt sind, ist entsprechend billiger. Die Statistik weist eine steigende Nachfrage aus – so wurden in Thüringen im vergangenen Jahr etwa 3000 Baugrundstücke gekauft. Die Zahl der Kaufverträge stieg drei Jahre in Folge.

Vor zehn Jahren hatte der bundesweite Durchschnittspreis noch bei 130 Euro pro Quadratmeter gelegen, in Thüringen bei 33 Euro.

Die IG Bauen-Agrar-Umwelt verlangte politische Interventionen gegen Spekulationsgewinne im Immobilienmarkt. Die nächste Bundesregierung müsse den Umstand beenden, dass Gewinne aus Baulandgeschäften nach zehn Jahren steuerfrei bleiben, verlangte IG-BAU-Chef Robert Feiger. Zudem müssten Geschäfte mit Riesen-Wohnungspaketen unterbunden werden, bei denen die Grunderwerbsteuer mit sogenannten Share-Deals umgangen wird. In diesem Fall erwirbt der Käufer keine Grundstücke, sondern Unternehmensanteile (Shares) einer Immobiliengesellschaft und muss in der Folge keine Grunderwerbssteuer zahlen. jwe/dpa

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