H5N1-Virus seit Februar 2024 in Antarktis nachgewiesen
Im Februar 2024 wurde das H5N1-Virus erstmals auf dem antarktischen Festland nachgewiesen, bei einer verendeten Raubmöwe. Für eine riesige Gruppe in der antarktischen Region lebender Vögel ist das Ausmaß der Folgen bisher noch weitgehend unklar: Pinguine. Sie seien womöglich für die kursierende Variante weniger anfällig als befürchtet, schreiben die Forschenden.
Pinguine nisten in hohen Dichten, Seuchen können sich daher besonders rasant in ihren Kolonien verbreiten. „Die derzeitige Situation deutet jedoch nicht darauf hin, dass signifikante Sterblichkeitsfälle bei Pinguinarten zu erwarten sind“, heißt es in der Studie.
Info: Vogelgrippe-Virus H5N1
Was ruft Vogelgrippe hervor?
Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird – ebenso wie die Grippe beim Menschen – durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch diverse andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben.
Wie gefährlich ist das H5N1-Virus für Menschen?
Menschliche Infektionen treten nur vereinzelt auf. Die Symptome reichen von Augen- oder Atemwegsinfektionen bis hin zu schweren Erkrankungen wie Lungenentzündungen, die zum Tod führen können. „Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem Virus ausgeht, als gering ein“, teilt die Weltgesundheitsorganisation WHO mit.
Um was für ein Virus geht es?
H5N1 ist ein Influenza-A-Virus wie die beim Menschen kursierenden Erreger der saisonalen Grippe. H und N bezeichnen zwei Eiweiße der Virushülle: Hämagglutinin und Neuraminidase. Sie kommen jeweils in verschiedenen Subtypen vor (H1 bis H16 und N1 bis N9). Der Name H5N1 bedeutet also die Kombination der Eiweiße H5 und N1 auf der Oberfläche der Variante. Seit 1997 werden verstärkt auf H5N1 zurückgehende Ausbrüche erfasst.
Welche Virus-Varainten sind virulent?
Seit 2016 breitet sich eine Untervariante des Erregers aus – die sogenannte Klade 2.3.4.4b. Folge waren verheerende Vogelgrippe-Ausbrüche in inzwischen fast allen Teilen der Welt bei Wildvögeln, auch Geflügel und – seltener – Säugetiere wie Meeressäuger, Nerze, Füchse und Bären waren betroffen. Verschont blieb bisher nur Australien. Zur Info: Eine Klade (von altgriechisch: kládos, Zweig) – auch Monophylum, monophyletische Gruppe oder geschlossene Abstammungsgemeinschaft genannt – ist in der Biologie eine systematische Einheit, die den letzten gemeinsamen Vorfahren und alle seine Nachfahren enthält.