Großauftrag Weiter Streit um Sturmgewehr-Auftrag: Haenel optimistisch

Ein Sturmgewehr von Haenel Suhl Foto: Holger Schalling/all

Der Suhler Waffenhersteller Haenel will weiter die 120.000 Sturmgewehre des Typs MK 556 für die Bundeswehr liefern

 
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Suhl - Der Suhler Waffenhersteller Haenel sieht sich im Streit um den Großauftrag über die Lieferung von 120 000 Sturmgewehren des Typs MK 556 für die Bundeswehr weiter auf gutem Weg und zeigt sich optimistisch. Wie die Geschäftsführung des Unternehmens am Mittwoch in Suhl mitteilte, sieht sie die Firma selbst bestens aufgestellt, um den Auftrag abzuarbeiten – sollte der Zuschlag doch an die Südthüringer gehen. Dafür spreche, dass ein Gutachten bestätigte, dass „mit Gewissheit“ kein Patentverstoß vorliege, während das Beschaffungsamt der Bundeswehr lediglich von der Möglichkeit solcher Verstöße ausgehe und mit dieser Begründung im vergangenen Jahr die in trockenen Tüchern geglaubte Auftragsvergabe stoppte. Die Vergabekammer hatte Haenel aus dem Verfahren ausgeschlossen und den Auftrag in den Schwarzwald vergeben.

Allerdings erfolgte dies mit einer anderen Begründung, als der vermeintlichen Patentverletzung, die die Suhler vehement von sich weisen. Nun hieß es aus Bonn, das Angebot aus dem Thüringer Wald sei deutlich teurer als das des Mitbewerbers gewesen. Dies wiederum bestreiten die Suhler.

Unterdessen dauerten die Prüfungen des Patentamtes in München noch an, auch die juristische Auseinandersetzung mit dem schwäbischen Mitbewerber Heckler & Koch ist noch nicht endgültig ausgestanden. Man gehe aber davon aus, dass das Vergabeverfahren noch einmal neu aufgerollt werde und nach Prüfung aller Unterlagen Haenel auch tatsächlich den Zuschlag erhalte. Damit rechne man Mitte des kommenden Jahres, sagte Haenel-Geschäftsführer Olaf Sauer. Nach Erteilung der nötigen Genehmigungen und weiteren Vorbereitungen könne im Jahr 2024 der Produktionsstart erfolgen. Über sieben Jahre lang kämen dann jährlich rund 17.000 der neuen Bundeswehr-Sturmgewehre aus dem Suhler Werk mit 135 Beschäftigten. Es wäre der mit Abstand größte Auftrag für ein Südthüringer Unternehmen seit Jahrzehnten.

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