Grasgrün Meiningen Konzerte mit Kulturpass gratis

Mit dem Kulturpass lassen sich nun Konzerte der Meininger Veranstaltungsreihe Grasgrün buchen, ohne selbst dafür zu bezahlen. Auch die Stadt- und Kreisbibliothek Anna Seghers beteiligt sich.

 
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Die Stadt Meiningen macht jetzt mit beim Kulturpass. Der Kultur-Apparat mit Lisa Schirmer, Mitarbeiterin im Fachbereich Kultur, Cornelia Kraffzick, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste, und Dana Happ (von links), Mitarbeiterin in der Stadt- und Kreisbibliothek, hat schon einige Angebote integriert. Foto: /Maximilian Simon

Die Bundesregierung will Jugendliche des Jahrgangs 2005 mit dem Kulturpass zu Veranstaltungen locken – und das für zwei volle Jahre. In diesem Zeitraum können sie Angebote im Wert von bis zu 200 Euro nutzen, ohne dafür ins eigene Portemonnaie greifen zu müssen. Auch die hiesige Kulturlandschaft bringt immer mehr Angebote ins Spiel. Das Staatstheater Meiningen und die Casino-Lichtspiele sind bereits seit dem Start im Juni mit an Bord. Jetzt zieht auch die Stadt Meiningen mit eigenen Veranstaltungen sowie mit der Stadt- und Kreisbibliothek Anna Seghers nach.

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Alle vier Konzerte des Sommerfestivals Grasgrün sind nun beispielsweise in der Kulturpass-App hinterlegt und können gebucht werden. Aber nur im Vorverkauf, da an der Abendkasse ausschließlich mit Bargeld gezahlt werden kann. Los geht es am 4. August mit Adele Neuhauser und Edi Nulz. Neuhauser ist hierzulande aus Filmen, vor allem aber als „Bibi Fellner“ im Wiener Tatort bekannt. Auftreten wird sie mit Erzählungen, die vom Trio Edi Nulz mit „Kammerpunkjazz“ untermalt werden.

Einen Tag später folgt Antonio Lizana y Grupo mit einer Mischung aus Jazz und Flamenco im Schlosshof. Mit Christine Zart gibt sich auch eine einheimische Künstlerin ein Stelldichein. Sie tritt mit ihrer Band am 11. August auf. Einen Tag später setzt Etta Scollo den Schlussakkord.

Drei dieser Konzerte kosten in der Vorkasse 19,40 Euro – der Auftritt von Christine Zart 23,80 Euro. Gebucht über den Kulturpass kosten sie allerdings allesamt null Euro. „Wir haben vorerst den Fokus auf diese vier Konzerte gelegt, um die jungen Leute an die regionalen Veranstaltungen heranzuführen“, sagt Lisa Schirmer, die im Fachbereich Kultur bei der Stadt Meiningen arbeitet. Auch Cornelia Kraffzick ist guter Dinge, dass mit der Bereitstellung im Kulturpass Hürden für junge Menschen abgebaut werden können – vor allem finanzielle. Als Bereichsleiterin für Bürgerdienste in der Meininger Stadtverwaltung liegt auch die Kultur in ihrem Aufgabenbereich, die mit dem neuen Vorstoß unterstützt werden soll.

Unter die städtische Kultur-Kategorie fällt zudem die Stadt- und Kreisbibliothek, die nun ebenfalls ihr Angebot in die App integriert hat. So lassen sich bislang die beiden anstehenden Lesungen im September buchen, die von der Bibliothek organisiert werden und im Volkshaus stattfinden. Für Interessierte wartet am 8. September die Schauspielerin und Sängerin Annett Renneberg mit der Frühlingslese unter dem Titel „Und immer wieder Venedig“. In diesem Programm widmet sich die Schauspielerin genau der Stadt, die sie für die Donna-Leon-Verfilmungen 20 Jahre lang bereiste und lieben gelernt hat. Zwischen den Texten von Henry James, Johann Wolfgang von Goethe, Thomas Mann und Donna Leon erzählt sie von den Dreharbeiten und ihren Lieblingsorten in der sagenumwobenen Touristenstadt Italiens.

Am 21. September folgt ihr der Autor und Jurist Ferdinand von Schirach, der unter anderem den Roman „Der Fall Collini“ herausgebracht hat. Das Buch erlangte rund acht Jahre nach der Veröffentlichung noch mehr Bekanntheit durch die gleichnamige Verfilmung mit Elyas M’Barek. Von Schirach liest im Volkshaus aus seinem neusten, im Vorjahr herausgekommenen Buch „Nachmittage“. Die beiden Lesungen sind bisher die einzigen Angebote, die die Bibliothek im Kulturpass anbieten kann. Gerne würden die Mitarbeiter mehr aufnehmen, bislang ist das technisch nicht möglich.

Pläne der Bundesregierung deuten jedoch an, dass der Kulturpass irgendwann für die Jahresgebühr für die Bibliotheksnutzung verwendet werden könnte. Dazu wird es allerdings frühestens nach der Testphase 2023 kommen. Sofern möglich, legt die Bibliothek dann auch nach und wird das Angebot im Katalog integrieren, wie Dana Happ, Mitarbeiterin in der Bücherei, erklärte.

Frisch im Kulturpass vertreten ist auch die Galerie ada mit der aktuellen Ausstellung. Auch bei künftigen Schauen soll der Kulturpass greifen. Es könnte noch Weiteres hinzukommen. Die Kultur-Abteilung der Stadt prüft derzeit, welche künftigen Veranstaltungen im Kulturpass mit abgedeckt werden können. Angebote zu den Kleinkunsttagen 2024 sind dabei anvisiert.