Goldisthal Auch kapitale Fische können geangelt werden

Aktuell gehören die Vor- und Hauptsperre des Pumpspeicherwerks Goldisthal mit zu den attraktivsten Bachforellengewässern in Thüringen.

 
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Eine Bachforelle. Foto: privat

Das Pumpspeicherwerk (PSW) Goldisthal besteht aus einem Oberbecken und einem Unterbecken mit Vorsperre. Letztere mit einem Fassungsvermögen von 0,7 Millionen Kubikmeter Wasser dient vorrangig zum Ausgleich der Höhenschwankungen im Unterbecken.

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Die Hauptsperre des PSW Goldisthal (Unterbecken) befindet sich etwa drei Kilometer von der Quelle der Schwarza, die in der Nähe der Ortschaft Scheibe-Alsbach in einer Höhe von etwa 710 Metern entspringt. Das Unterbecken ist als normale Talsperre konstruiert und staut die Schwarza an. Das Fassungsvermögen des Unterbeckens mit einer Fläche von rund 80 Hektar beträgt 18 900 Millionen Kubikmeter Wasser

„Bedingt durch eine aufgrund der Höhenlage geringe Wassertemperatur, eine weitgehende Beschattung des Wasserkörpers sowie die Rauigkeit der Sohle mit einer daraus induzierten turbulenten Strömung wird in ausreichendem Maße atmosphärischer Sauerstoff in die Gewässer eingebracht. Es kommen in beiden Sperren hinsichtlich Strömung, Sauerstoff und niedrigen Wassertemperaturen speziell angepasste, anspruchsvolle Arten vor“, erklärt André Pleikies, Geschäftsführer des Landesanglerverbandes Thüringen. Bei den Fischarten handelt es sich vorrangig um die Bachforelle, Äsche, Groppe, Bachneunauge, Elritze und Schmerle. Es kommen aber auch Gründlinge, Plötze, Rotfedern und Barsche vor. Da besonders die Vorsperre auch Flachwasserbereiche mit einer vielfältigen Unterwasserflora aufweist, finden auch diese Fischarten gute Lebens- und Reproduktionsräume.

„Besonders die Bachforelle (Salmo trutta fario) ist eine für die Schwarza typische Fischart“, so Pleikies. Die Wassertemperaturen liegen in der Hauptsperre im Jahresdurchschnitt zwischen 6 bis 8 Grad Celsius und erreichen selbst im Sommer in der Regel nicht über 12 Grad.

In den vergangenen Jahren hat der Landesanglerverband Thüringen (LAVT) nach Angaben des Geschäftsführers Fischereipächter beider Sperren durch umfangreiche Hege- und Besatzmaßnahmen einen attraktiven, artenreichen, dem Gewässerbiotop angepassten Fischbestand aufbauen können.

„Bei den Bachforellen arbeiten wir mit allen Altersklassen, was sich bewährt hat“, so Pleikies. In die Vorsperre wurden die ersten beiden Jahre zur Reduzierung des damals hohen Barschbestandes erfolgreich große Bachforellen gesetzt und das Gewässer erst später zur Beanglung freigegeben.

„Im Interesse einer artenreichen und biotopgerechten Zusammensetzung des Fischbestandes und vor dem Hintergrund, dass viele Kleinfischarten landesweit einen Gefährdungsstatus aufweisen, erachten wir eine Bestandsförderung auch bei den wichtigen Kleinfischarten, unter anderem der Schmerle und Elritze, ökologisch für sinnvoll“, so der Geschäftsführer.

Aktuell gehören die Vor- und Hauptsperre mit zu den attraktivsten Bachforellengewässern in Thüringen. Zu erwarten sind laut Pleikies wunderschön gefärbte Bachforellen in allen Größen. Mit viel Geduld und Können lassen sich auch kapitale Fische von über 50 Zentimetern überlisten. Diese männlichen Laichäschen stammen aus dem Zuchtprogramm des LAVT und werden zur Vermehrung vorbereitet.

In jedem Fall lohnt sich ein Angelausflug in der nächsten Angelsaison an die beiden Sperren in Goldisthal mit einer Gesamtwasserfläche von über 80 Hektar. „Schon heute wünschen wir allen Anglerinnen und Anglern ein kräftiges Petri Heil“, so Pleikies.