Ach Gott, ach Gott, Kinderchen, was habe ich einen Schrecken bekommen! Ich sitze fröhlich am Frühstückstisch, lese meine geliebte Zeitung, blicke kurz auf und aus dem Fenster – DA!!! Da fliegt ein Ufo über mein Gärtchen. Ich denke schon, jetzt kommen die Außerirdischen und entführen mich, Gott weiß wohin, aber warum gerade mich altes Tantchen? Denke ich so, da fällt mir auf, dass Lieblingsneffe Gerti hinter den kleinen grünen Männchen, oder wer da auch immer im Ufo sitzt, herläuft. Ich also nichts wie raus, rufe: „Gertilein, pass auf, dass die dich nicht erwischen!“ Da sieht mich der Junge entgeistert an. „Aber Tantchen, das ist doch meine Drohne. Warum sollten die mich erwischen?“ Und als ich ihm meinen Schrecken erkläre, fängt der Lausbub an zu lachen. Er sei jetzt Mitglied der KABS, das sei die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage. Da es zuletzt so viel und so häufig geregnet habe, drohten uns in diesem Sommer Milliarden von Stechmücken heimzusuchen, und deshalb müssten jetzt in allen Feuchtgebieten Schnakenbekämpfungsmittel eingesetzt werden. Und er, der Gerti, fange, großmütig wie er sei, eben in meinem Garten an. „Ja, aber warum denn mit so einem Ufo oder einer Drohne, oder was das ist?“, wollte ich wissen. Normalerweise, klärte mich der Junge auf, würden dazu Hubschrauber eingesetzt, aber bei uns hier in Spahl tue es jetzt auch erst mal ein kleineres Flugobjekt. „Aus dem Weg, Tantchen, jetzt geht’s los!“, rief der Junge. „Und stell doch schon mal ein paar Bierchen kalt! Und vier, fünf Gehacktes-Semmeln wären auch nicht schlecht. Nach so einem heldenhaften Schnakenbekämpfungseinsatz!“