Glaskunst Kreatives Schaffen am Hüttenofen lockt Besucher nach Lauscha

Doris Hein

Ein besonderes Highlight in der Glasbläserstadt Lauscha ist das kreative, freie Arbeiten der Glasmacher am Hüttenofen, dem man von Zeit zu Zeit als Zuschauer beiwohnen kann. So wie dieser Tage.

 
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Lauscha - Ihrer Kreativität am Hüttenofen freien Lauf lassen dürfen dieser Tage wieder einmal die Glasmacher in der Lauschaer Elias-Farbglashütte. Natürlich wird die zähflüssige, heiße Masse, die über Nacht im Hafenofen bei zirka 1500 Grad Celsius aus Sand, Soda, Kalk und Pottasche, einer Menge Herzblut und diversen „geheimen Zutaten“ entsteht, das ganze Jahr über weiterverarbeitet.

Doch normalerweise steht natürlich im Voraus fest, was daraus entstehen soll. Beispielsweise Trinkgläser, oder gerade jetzt, in Vorbereitung der Adventszeit, Adventskränze und Engel… Schließlich muss entsprechend auch die Mischung der Zutaten in der „Hexenküche“ erfolgen.

Immer wieder aber bietet die traditionelle Firma ihren Künstlern auch die Möglichkeit, quasi mit dem Werkstoff Glas zu experimentieren. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten, denn die Glasmacher lernen selbst nach jahrelanger Erfahrung immer noch dazu, die Hütte hat tolle Produkt zum Verkauf.

Besonders interessant sind solche Tage für die Besucher, die von der Galerie den Glasmachern über die Schulter schauen können. Endloses Staunen ist vorprogrammiert, wenn etwa der „heiße überdimensionale Tropfen“ an der Glasmacherpfeife auf eine Vase hindeutet, und dann stattdessen plötzlich eine weitausladende Schale daraus entsteht.

Ricardo Scholz und Tino Müller sind seit langem ein eingespieltes Team und dieser Tage mit der Kreation außergewöhnlicher Fadenglas-Gefäße beschäftigt. Ive Meusel, bisher eher als Helfer von Hüttenmeister René Queck oder Ricardo Scholz am Wirken, hat sich nun zum ersten Mal auch selbst als Schöpfer gläserner Kunstwerke betätigt. Ihm zur Seite stand Steffen Steiner. Einen besonderen Touch verliehen sie ihren Glasunikaten mit verschiedenfarbigem Glaspuder. Auch der Cracked-Effekt, den Damen im Besucherrund wohl bisher eher vom Nagellack bekannt, kam sehr gut an.

Auch heute sind die Glasmacher wieder am kreativen Tüfteln, um den zerbrechlichen Werkstoff einmal mehr in ungewöhnlichen Formen und Farben zu präsentieren. Wer die „Show“ am Hüttenofen verpasst, kann später die fertigen Kunstwerke in den Vitrinen bewundern und natürlich auch kaufen. Vorerst aber müssen sie im Kühlofen schön sachte heruntergekühlt werden…

Die Farbglashütte an der Lauschaer Ortsdurchfahrt ist Montag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet und trotz der Baumaßnahmen an der Ortsdurchfahrt gut zu erreichen. Den Glasbläsern kann man täglich zuschauen, am Hüttenofen wird Montag bis Samstag gearbeitet.

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