Gläserberg bei Dermbach Neuer Himmelsschauplatz

red
Die Verantwortlichen von Gemeinde, Biosphärenreservat und Rhön GmbH haben bei einer Sternenparkführung den neuen Himmelsschauplatz auf dem Gläser offiziell eröffnet. Foto: Anna-Lena Bieneck

Auf dem Gläserberg bei Dermbach kann man künftig den Sternen ein Stück näherkommen: Ein neuer Himmelsschauplatz wurde hier eröffnet.

 
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Im Rahmen einer Sternenparkführung haben die Gemeinde Dermbach, die Thüringer Verwaltung des Unesco-Biosphärenreservats Rhön und die Rhön GmbH den fertiggestellten Himmelsschauplatz auf dem Gläserberg offiziell eingeweiht. Der Standort auf dem 670 Meter hoch gelegenen Gipfel des Gläsers besticht mit einem einmaligen Panoramablick.

„Wir freuen uns, dass es dank der Förderung durch das Thüringer Umweltministerium möglich war, den Standort weiter auszubauen und nun auch den Titel Himmelsschauplatz tragen zu dürfen“, sagte Dermbachs Bürgermeister Thomas Hugk. „Denn unsere schöne Region besticht nicht nur am Tag durch tolle Aussichten und offene Fernen – sondern auch der Nachthimmel hat viele Besonderheiten zu bieten. Mit den neuen Elementen lässt sich der Sternenhimmel wunderbar erkunden.“

„Als eine von nur fünf Regionen in Deutschland darf unsere Rhön den offiziellen Titel Sternenpark tragen“, ergänzte Bertram Vogel, Geschäftsführer der Rhön GmbH. „Der neue Himmelsschauplatz bietet unseren Gästen und Einheimischen auf dem Gläserberg beste Bedingungen zur Beobachtung des nächtlichen Sternenhimmels und wird für beeindruckende und unvergessliche Rhön-Erlebnisse sorgen.“

Besonderes Erlebnis

Mit den Standorten Weidberg (Erlebniswelt Rhönwald) und Gläserberg gibt es nun zwei Himmelsschauplätze auf Thüringer Seite und insgesamt sieben Himmelsschauplätze im Unesco-Biosphärenreservat Rhön. Die ersten fünf Standorte wurden im Herbst 2019 in Hessen eingeweiht. Zur Ausstattung aller Plätze, die für die offizielle Zertifizierung durch die Rhön GmbH geprüft werden, gehört neben Infotafeln zum Sternenpark und Schutz der Nacht auch eine Sternkarte, mit der man sich am Tages- und Nachthimmel orientieren kann. Durch Zusatzelemente wie zum Beispiel einen Polarsternfinder, Sonnenuhren oder Fernglasaufsetzer wird der Besuch eines Himmelsschauplatzes zu einem besonderen Erlebnis. Die Karte und den Polarsternfinder auf dem Gläser hat die Gemeinde Dermbach mit Fördermitteln zur nachhaltigen Entwicklung aus dem Thüringer Umweltministerium finanziert.

„Wir freuen uns, dass die Gemeinde die Fördermöglichkeit genutzt hat und so ein neues Highlight im Sternenpark geschaffen werden konnte“, sagte Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Biosphärenreservatverwaltung. „Der Himmelsschauplatz wird künftig auch fester Bestandteil der Sternenparkführungen sein.“ Derzeit werden 20 neue Sternenparkführer und -führerinnen in Bayern, Hessen und Thüringen ausgebildet. Nach ihrer Zertifizierung – die Abschlussprüfung findet Ende Juli statt – können die frischgebackenen Nacht-Experten Führungen im Sternenpark Rhön anbieten und über die Einzigartigkeit der Rhöner Nachtlandschaften und den Schutz der Nacht im Biosphärenreservat aufklären. Die Ausbildung absolvieren auch Thomas Wehner und Daniela Sell, die die Gäste am Eröffnungs-Abend vom Schloss über die Dermbacher Klippen auf den Gläser begleiteten.

Auf dem Gipfel wurde die Gruppe von Peter Kroll empfangen, der eigens für die Eröffnung aus Sonneberg angereist war. In Zusammenarbeit mit der Sternwarte Sonneberg hatte Sternenpark-Koordinatorin Sabine Frank die Idee für die Himmelsschauplätze und die Geräte entwickelt. Kroll erklärte, wie die Himmelskarte und der Polarsternfinder funktionieren. Bei klarer Sicht zeigte sich dann der Rhöner Abendhimmel von der besten Seite: Nach dem Sonnenuntergang legte sich die blaue Stunde mit ihren schönsten Farben über das Tal und die ersten Sterne ließen nicht lange auf sich warten.

Frei zugänglich

Der Himmelsschauplatz ist zu jeder Zeit frei zugänglich. Zu Fuß ist der Gläserberg zum Beispiel über den „Hochrhöner“ und den Familienwanderweg „Rhöner Schöpfungspfad“ erreichbar. Unterhalb des Gip-fels befindet sich ein Parkplatz, der aus Richtung Föhlritz erreicht werden kann (Weg nicht asphaltiert).

Aus Rücksicht auf die Tierwelt und die Anwohner werden Besucher gebeten, sich ruhig zu verhalten, keine grellen Lichtquellen mitzuführen und auf den ausgewiesenen Wegen und Plätzen zu bleiben.

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