In Pflegeheimen geht das Gesundheitsministerium von einer Impfquote von 60 bis 70 Prozent aus. «Das ist teilweise von Einrichtung zu Einrichtung sehr unterschiedlich und entstammt den Erfahrungswerten unserer mobilen Impfteams», sagte die Sprecherin. Der Dachverband privat betriebener Pflegeheime (bpa) in Thüringen hofft, dass sich diese Quote durch den neuen Impfstoff des US-Herstellers Novavax noch erhöhen lässt. «Wir wissen aus den Reihen unserer gut 300 Mitgliedseinrichtungen, dass die Bereitschaft für diesen Impfstoff bei den noch Zögernden größer ist», erklärte die bpa-Landesvorsitzende Margit Benkenstein.
Auch beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) mit rund 1700 Beschäftigten in 35 Pflegeheimen gibt es Befürchtungen, ungeimpftes Personal zu verlieren. Konkrete Signale zu Kündigungen gebe es allerdings noch nicht, sagte Sprecher Dirk Bley. Das DRK hatte nach seinen Angaben mehrfach Impfaufrufe an die Beschäftigten gerichtet.
Aus Sicht des Dachverbands bpa kann auch eine allgemeine Corona-Impfpflicht helfen, Zögernde zu überzeugen. «Jede und jeder Beschäftigte, der uns verloren geht, weil er oder sie sich nicht impfen lassen will, ist eine Katastrophe», mahnte Benkenstein. Auch die Landeskrankenhausgesellschaft fordert seit längerem eine allgemeine Impfpflicht.
Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Kliniken und Pflegeheime müssen bis zum 15. März nachweisen, dass sie gegen Covid-19 geimpft oder genesen sind. Bei Neueinstellungen ist ab Mitte März die Impfung ebenfalls Voraussetzung. Die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt bis zum Jahresende 2022.