Gesundheit Weniger erkältet, aber mehr Rückenprobleme

red
Eine Frau lässt ihre Rückenprobleme in einer Physiotherapiepraxis behandeln. Foto: picture alliance / Arno Burg/i

Die DAK legt ihren Gesundheitsreport 2021 für den Landkreis Schmalkalden-Meiningen vor. Danach gab es im ersten Halbjahr 63 Prozent weniger Erkältungen, aber mehr Rücken und psychisch Erkrankte.

 
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Meiningen - Im ersten Halbjahr 2021 haben erwerbstätige Frauen und Männer im Landkreis Schmalkalden-Meiningen wieder häufiger krankheitsbedingt bei der Arbeit gefehlt. Der Krankenstand ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Er liegt mit 5,7 Prozent deutlich über dem Landesniveau (4,7 Prozent).

Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport für den Landkreis Schmalkalden-Meiningen hervor.

Damit seien an jedem Tag bis Ende Juni in der Region durchschnittlich 57 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben gewesen. Es habe zwar einen deutlichen Rückgang bei den Fehltagen aufgrund von Erkältungskrankheiten (63 Prozent) gegeben, aber gleichzeitig einen Anstieg bei Rückenleiden und psychischen Erkrankungen.

Für das gesamte Jahr 2020, das ebenfalls analysiert wurde, betrug der Krankenstand in der Region 5,4 Prozent. Den meisten krankheitsbedingten Arbeitsausfall in Thüringen hatten 2020 mit 5,8 Prozent Eisenach, der Wartburgkreis sowie der Landkreis Nordhausen und der Kyffhäuserkreis, den geringsten die Region Weimar mit 4,4 Prozent.

Erkältungskrankheiten rangieren in der Statistik zum Krankenstand im Landkreis Schmalkalden-Meiningen oft unter den Top-3-Krankheiten, die am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit führen. Im ersten Halbjahr 2021 lagen sie jedoch auf Platz fünf. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 67 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen, 112 Tage weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Die Erkältungssaison im Frühjahr 2021 ist nahezu komplett ausgefallen“, kommentiert Peggy Lutz, Chefin der DAK-Gesundheit in Meiningen die Studienergebnisse. „Wir sehen, dass sich Homeoffice, Lockdown und verstärkte Hygienemaßnahmen positiv ausgewirkt haben. Sie schützen nicht nur vor Corona, auch andere gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen.“ Gleichzeitig, so betont Lutz, seien die Begleitumstände der Pandemie für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region aber auch sehr belastend gewesen. „Die bei uns versicherten Beschäftigten hatten in den ersten sechs Monaten 2021 ein auffälliges Plus bei den Fehlzeiten aufgrund von Muskel-Skelett- und psychischen Erkrankungen.

Der DAK-Gesundheitsreport für den Landkreis Schmalkalden-Meiningen analysiert neben dem ersten Halbjahr 2021 auch die Fehlzeiten des gesamten Vorjahres: Demnach gingen 2020 die meisten Ausfalltage auf das Konto von Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie etwa Rückenleiden. Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte waren es 474 Tage – fünf Prozent weniger als 2019. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren für fast ein Viertel (24,1 Prozent) des gesamten krankheitsbedingten Arbeitsausfalls verantwortlich. An zweiter Stelle folgten psychische Erkrankungen. Jeder sechste Ausfalltag (15,6 Prozent) wurde 2020 von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen verursacht. Die Anzahl der Fehltage in diesem Bereich sank um rund neun Prozent auf 308 je 100 Versicherte an.

Die Analyse zeigt, wie sich vor dem Hintergrund der Pandemie, der Corona-Schutz- und Hygienemaßnahmen sowie des Homeoffices die Fehlzeiten in der Region entwickelt haben. Bundesweit sind im ersten Halbjahr 2021 fast 40 Prozent der Beschäftigten regelmäßig im Homeoffice gewesen.

Dann standen viele Unternehmen vor der Herausforderung, die vollständige oder teilweise Rückkehr an den Arbeitsplatz zu organisieren. Nun ist wieder eine Homeoffice-Pflicht im Gespräch. Die DAK-Gesundheit bietet Firmen unter dem Motto „New Normal“ (Online-)Workshops und Seminare an. Das Angebot im Rahmen des „Betrieblichen Gesundheitsmanagements“ der DAK-Gesundheit richtet sich an Führungskräfte und ihre Beschäftigten, um das Homeoffice, aber auch hybrides Arbeiten gesund zu gestalten.

Hybrides Arbeiten bezeichnet das Nebeneinander von Arbeiten im Büro und im Homeoffice. „Ob Homeoffice oder Büro – wir wollen das Beste aus beiden Welten und die jeweiligen Risiken vermeiden“, so Lutz.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat mehr als 130 000 Versicherte in Thüringen, davon rund 10 000 in der Region Schmalkalden-Meiningen. Mehr Informationen zum „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“ der Krankenkasse gibt es im Internet.

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