Gesundheit Schnell und mit weniger Druckschmerz

Im Suhler Krankenhaus ist eine neue Mammographieanlage in Betrieb gegangen. Sie soll Frauen schonend Sicherheit geben.

 
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Das Team der Radiologischen Praxis im Suhler Krankenhaus verfügt jetzt über eine neue, moderne Mammographieanlage. Foto: /SRH

Kommen Frauen zu einer Mammographie in die Radiologische Praxis im SRH-Zentralklinikum Suhl, ist die Unsicherheit oft groß. Meistens nämlich soll mit der Röntgenuntersuchung der Brust ein Anfangsverdacht überprüft werden. „Ein Großteil von Veränderungen in der Brust ist gutartig, gleichzeitig ist Brustkrebs noch immer die häufigste Krebsart bei Frauen“, erklärt die Radiologin und Mammographie-Expertin Dr. Anja Gastmann. Mit besonderem Einfühlungsvermögen, in herzstärkend gestalteten Räumen und mit einem neuen High-Tech-Gerät spürt sie dem Brustkrebs nach. „So schonend, schnell und so genau wie heute konnten wir das noch nie“, ist die Fachärztin stolz.

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Rund 300 000 Euro hat das gemeinnützige Klinikum für die Anschaffung und den Einbau investiert. „Ich will einfach so gut wie möglich für Frauen mit einem Verdacht auf Brustkrebs da sein. Es war mir sehr wichtig, dass die Mammographieanlage in unserem Institut für Bildgebende Diagnostik und unserer Poliklinik-Praxis modernisiert wird“, erklärt sie. Und auch für den Leiter des Suhler Brustzentrums, Dr. Uwe Rhein, bedeutet die neue Anlage einen großen Fortschritt. Kleinere Befunde sind mithilfe der neuen Technik noch besser aufzuspüren. „Neben der normalen Röntgenuntersuchung der Brust, der sogenannten Mammographie, beherrscht das Gerät jetzt auch die Tomosynthese. Aus mehreren Winkeln werden Niedrigdosis-Aufnahmen der Brust angefertigt, die am Ende eine 3-D-Aufnahme ergeben.“ Beispielsweise bei sehr dichtem Gewebe sei das ein enormer Vorteil, ergänzt Anja Gastmann.

Das etwa mannshohe Gerät, eine schlanke Stele, verfügt über einen beweglichen Arm, der aus zwei Ebenen Aufnahmen der Brust anfertigt. „Und das mit einer sehr kleinen Strahlendosis und überaus schnell“, schildert die Ärztin. Die ersten Patientinnen hätten ihr außerdem offenbart, dass der Druckschmerz bei der Untersuchung am neuen Gerät viel geringer als gewohnt sei. Der Arm kann sich für eine 3-D-Aufnahme 180 Grad um die Patientin bewegen.

Gemeinsam mit dem Mammographiegerät habe das Klinikum darüber hinaus die Möglichkeit geschaffen, sogenannte Vakuumbiopsien an verdächtigem Gewebe vorzunehmen. Feingewebliche Untersuchungen sind damit auch bei sehr kleinen Verdachtsbefunden, in der Regel Kalkablagerungen, die auf einen Tumor hindeuten können, mit großer Zuverlässigkeit möglich.

Dass auch der Untersuchungsraum um das vielseitige Gerät ansprechender gestaltet werden sollte, lag der leitenden Medizinisch-technischen Radiologieassistentin, Anja Wagner, besonders am Herzen. „Wir wollen unseren Patientinnen zeigen, dass wir für sie da sind. Und da gehört es eben auch dazu, dass der Raum für eine Brustuntersuchung ein wenig Wohlfühlatmosphäre verströmt.“ Die Wände wurden nach den Vorstellungen des Teams in zartem Rosa gestaltet. Große Blumenbilder an den Wänden lenken den Fokus von der eigentlichen Untersuchung ab.

An zwei Tagen pro Woche widmet sich Anja Gastmann mit ihrem Team ambulanten Mammographien, steht sonst mit ihrer Expertise auch dem Brustzentrum im SRH- Zentralklinikum zur Seite.